Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1995) (1995)

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Schwestern in den letzten Jahrzehn 
ten ihre Filialen in Liechtenstein 
schliessen, die letzte in Balzers im 
Jahre 1993. Graham Martin stellt in 
seinem bereits erwähnten Werk fest, 
dass die Ordensschwestern «mehr als 
ein Jahrhundert lang ein unentbehrli 
ches Element im öffentlichen Bil 
dungswesen des Fürstentums» dar 
stellten. Derselbe Autor führt an, dass 
das Fürstentum Liechtenstein gros 
sen Nutzen aus den selbstlosen Dien 
sten vieler Ordensschwestern zog, die 
lange nach dem normalen Pensionsal 
ter ihre pädagogische Tätigkeit fort 
gesetzt hätten. Liechtenstein könne 
sich glücklich schätzen, dass es so 
lange von den pädagogischen Dien 
sten so vieler Ordensschwestern pro 
fitieren konnte. 
Diese Feststellungen gelten uneinge 
schränkt für die verdienstvolle Tätig 
keit der Schwestern, im Volksmund 
genannt «Klosterfrauen», in Balzers. 
Mit dem Engagement ihrer ganzen 
Person, mit ihrer Zuneigung zu den 
Kindern, mit ihrer jahrzehntelangen 
Tätigkeit (Schwester Zita 52 Jahre, 
Schwester Maria Ehrenfrieda 49 Jah 
re, Schwester Marcia 45 Jahre) bilde 
ten sie über Generationen von Schüle 
rinnen und Schülern einen wesentli 
chen Teil der Lehrerschaft an den 
Balzner Schulen und Kindergärten. 
Darüberhinaus war gerade das Enga 
gement im kirchlichen Leben ausge 
prägt und eindrücklich, besonders 
auch nach dem Ausscheiden aus dem 
Schuldienst, als sie im Dienste der 
Pfarrei weiterhin wertvolle Aufgaben 
übernahmen. 
Es soll auch Dank an alle Barmherzi 
gen Schwestern bedeuten, die in 
Balzers tätig waren, und auch an das 
Mutterhaus in Zams, wenn dieser Bei 
trag in der ersten Ausgabe der 
«Balzner Neujahrsblätter» erscheint. 
Denn das Wirken der Schulschwe 
stern an den Balzner Schulen hat viele 
Jahrzehnte und über Generationen 
Balznerinnen und Balzner und damit 
das ganze Dorf mitgeprägt. 
Balzers wird aus diesem Grunde dem 
Orden der Barmherzigen Schwestern 
und ihren in Balzers tätigen Mitglie 
dern immer in Dankbarkeit verbun 
den sein. Verbindung zum Orden be 
steht heute auch durch die Tatsache, 
dass Schwester Rebecca (Norma 
Frick), unsere Balzner Mitbürgerin, 
Mitglied des Ordens und für ihn heute 
in Peru tätig ist. 
Nachdem ich in der Nachbarschaft 
der im Alten Schulhaus wohnenden 
Schwestern aufgewachsen bin, hatte 
meine Familie enge Verbindungen zu 
den Schwestern. Und wie ich haben 
viele von uns zahlreiche Erinnerun 
gen, nicht nur an die Schule, sondern 
auch an viele Begegnungen ausser 
halb des Schulzimmers, beim Garten, 
auf dem Weg zur Kirche, die die 
Schwestern täglich mehrmals zum 
Gebet oder, um den Blumenschmuck 
zu pflegen, besuchten. 
Die folgenden Ausschnitte aus einem 
Gespräch, das Anton Gstöhl, Theobald 
Büchel und der Schreibende am 28. 
Mai 1994 im Kloster Zams mit Schwe 
ster Marzia Meier führten, an dem 
auch Schwester Maria Ehrenfrieda 
teilnahm, sollen die segensreiche Tä 
tigkeit der Schwestern in der Schule, 
aber auch ihr Leben in unserem Dorf, 
das ihnen zur zweiten Heimat gewor 
den ist, dokumentieren und würdigen. 
Aus dem zweistündigen Gespräch Er 
innerungen von Schwester Marzia zi 
tiert, die, wie wir glauben, einige 
Aspekte des Einsatzes der Zamser 
Schwestern in Balzers auf sehr per 
sönliche und zum Teil auch heitere Art 
beleuchten. Sicher wecken sie auch in 
vielen Balznerinnen und Balznern Er 
innerungen an diese Zeit. 
Verwendete Literatur: 
Martin, Graham, Das Bildungswesen des 
Fürstentums Liechtenstein, Zürich: Sähe; 
Aarau/Frankfurt; Sauerländer 1984 
Büchel, Franz, Geschichte der Pfarrei 
Balzers, FIrsg. Gemeinde Balzers, 1982 
Kind, Josef / Meier, Vera, 100 Jahre Kin 
dergarten in Balzers, FIrsg. Gemeinde 
Balzers, 1988
	        

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