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Balzers in alten
Lesebüchern
Georg Burgmeier
Die Herausgabe von Lehrmitteln hat
für das Fürstentum Liechtenstein
Tradition: 1835 erschien das wohl äl
teste liechtensteinische Schulbuch,
«Der Kinderfreund», ein Lesebuch
nach P. Aegidius Jais. Auch später
sind es in erster Linie Lesebücher,
welche den Hauptanteil der liechten
steinischen Lehrmittel ausmachen.
Das ist auch nicht verwunderlich,
wurden die Lesebücher früher ja
nicht nur im Deutschunterricht, son
dern auch als wichtige Informations
quellen für die Fächer Geschichte,
Geographie, Natur- und Heimatkun
de sowie für den Staatskundeunter
richt verwendet.
Aus vergangenen Tagen
Unser erstes Textbeispiel stammt al
lerdings nicht aus einem Lesebuch,
sondern aus der dritten Auflage der
«Landeskunde des Fürstentums Liech
tenstein» von David Rheinberger, er
schienen 1898'. Balzers wird darin
folgendermassen dargestellt:
«Dieses ist die oberste Gemeinde am
nördlichen Fuß der Luziensteig und
des Ellberges, zwischen dem südwest
lichen Abhange der Mittagsspitze und
dem Rheine gelegen. Sie besteht aus
den beiden Ortschaften Balzers und
Mäls. Beide Ortschaften zählen bei
läufig zusammen 1’300 Einwohner
und haben einen Flächeninhalt von
5’530'923 Quadratklaftern, wovon
2’722’914 Quadratklafter auf das Al
pengebiet entfallen.
Bei Balzers scheidet sich die von
Feldkirch kommende Landstraße in
zwei Linien; die eine zieht sich in
gerader südlicher Richtung der Lu
ziensteig und Chur zu, die andere
wendet sich westlich an der alten
Veste Gutenberg vorbei durch die
Ortschaft Mäls nach der Rheinbrücke
bei Trübbach.
Titelvignette des Lesebuches für die
Oberstufe der liechtensteinischen
Volksschulen, 1938.
Handzeichnung von Johannes Troyer
1 Landeskunde für das Fürstentum
Liechtenstein zum Gebrauche in den
liechtensteinischen Elementar- und
Fortbildungsschulen. Vaduz, 1898