Schlusswort
Leider gerät die Satire immer wieder ins Kreuzfeuer der Medien und ist Ursache
Öffentlicher Verdrossenheit. Indem sich manche Personen durch Satire direkt angegriffen
fühlen und Genugtuung fordern, beweisen sie damit lediglich ihre Unfähigkeit, sich selbst
Kritik einzugestehen. Solche Personen können dabei nicht Gesagtes von Tatsachen
unterscheiden, welche durch die Satire in Zweifel gezogen werden, ein Dialog mit ihnen
ist folglich nicht möglich. Die Borniertheit und Intoleranz, mit welcher manche Personen
auf Satire reagieren, veranlassten diese auch schon zur Ausübung von Gewaltakten, wie
sich beispielsweise im Januar 2015 in Paris zeigte. Infolge solcher Verbrechen mag sich
mancher aus Angst vor Repression zur Selbstzensur veranlasst sehen, um eine weitere
Provokation und Eskalation zu verhindern. Doch ebendieses Denken und Handeln birgt
eine reale Bedrohung für die Meinungsfreiheit und damit für die Demokratie selbst.
Indem Satire aus Rücksicht auf bestimmte Gruppen in ihrem Inhalt zensiert wird, verfehlt
sie ihr eigentliches Ziel und wird ihrerseits zu Propaganda. Sollten gewisse Themen
ausgeklammert werden, so erfolgt damit eine Manipulation des Inhaltes, womit dem
Empfänger die Sichtweise auf einen Missstand vorenthalten wird. Um zu verhindern, dass
sich Satire zu einem Instrument der Indoktrination entwickelt, soll und muss sie
uneingeschränkt und unvoreingenommen Kritik an Missständen aller Art üben können,
ohne dabei Rücksicht auf bestimmte Gruppen zu nehmen. Satire sollte, nur weil sie von
manchen nicht als Kritik verstanden wird, nicht Anlass für Konflikte sein. Niemandem
wird vorgeschrieben, die Ansichten des Satirikers zu teilen, ebenso sollten andere dem
Satiriker nicht vorschreiben, was er zu sagen hat und was nicht. Genau dort nämlich, wo
Menschen aufeinandertreffen, welche nicht in der Lage sind, sich selbst, ihre Ansichten
oder ihre Traditionen zu hinterfragen, kommt die Satire ins Spiel. Sie führt ihnen die
Lächerlichkeit ihrer Standpunkte vor Augen und will sie damit zum kritischen Hinterfragen
anregen. Satire verhilft ihnen damit zur Reflexion gewisser Umstände und hilft ihnen
damit, diese nicht allzu ernst zu nehmen. Satire will niemandem schaden, sie will
lediglich ihren Beitrag zur Verbesserung der Lebensumstände aller leisten. Satire ist nicht
zuletzt deswegen ein Grundrecht, das durch die Rede-, Kunst- und Meinungsfreiheit
geschützt ist. Satire ist, kurzum, ein Geschenk der Demokratie und als solches sollte sie
auch wahrgenommen werden.
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