Abstract
Mit der pädagogischen und gesellschaftlichen Entwicklung in Europa kommt der Integrativen
Schulung auch im Fürstentum Liechtenstein (FL) eine zentrale Bedeutung zu. Die
Lehrpersonen sind gefordert, diese Innovation in die Praxis umzusetzen. Die vorliegende
Arbeit befasst sich mit der aktuellen Umsetzung der Integrativen Schulung und untersucht
die zentralen Erfolgsfaktoren Einstellung und Zufriedenheit mit der Umsetzungspraxis. Es
wurde erwartet, dass persönliche und strukturelle Determinanten die Einstellung und die
Zufriedenheit der Lehrperson beeinflussen und die Bereitschaft zur Umsetzung von diesen
Aspekten abhängt. Die Hypothesen wurden an 89 Lehrpersonen des Fürstentums
Liechtenstein mithilfe eines Fragebogeninstruments überprüft. Es konnten positive
Zusammenhänge zwischen der Einstellung, der Zufriedenheit und der Bereitschaft zur
Umsetzung gemessen werden. Ausserdem wurden die Aspekte Kompetenzgefühl, Art der
Behinderung des zu integrierenden Kindes, die wahrgenommene Steuerung und die
personellen Ressourcen als zentrale Einflussfaktoren auf die Einstellung und Zufriedenheit
und demensprechend auf die Bereitschaft zur Umsetzung der Integrativen Schulung
analysiert. Abschliessend wurden Möglichkeiten erörtert, wie den Ergebnissen begegnet
werden kann, bzw. wie die Bildungspolitik und die Einzelschule als Organisation zur Qualität
der Integrativen Schulung im FL beitragen können.
Schlüsselbegriffe: Integrative Schulung, Einstellung, Sonderschulwesen in Liechtenstein,
Rahmenbedingungen, Transfer von Innovationen ins Bildungswesen.