Volltext: Geschichte erforschen - Geschichte vermitteln

Kunstsoziologische Forschung im Fürstentum Liechtenstein 
der Kunst ist Nigg nie vorgestossen — dazu fehlte thm das eigentliche 
Genie —, aber er bewegt sich in achtbarer Hohe, weit ber dem Durch- 
schnitt.»* Immerhin. 
Die ersten kiinstlerischen Wettbewerbe 
im Fürstentum Liechtenstein 
Mit der Vergabe von künstlerischen Aufträgen ins Ausland wie auch mit 
der Ausschreibung eines künstlerischen Wettbewerbs öffnet sich ein 
Land, eine Gesellschaft nach aussen, lässt Neues über die Grenzen 
herein, ermöglicht die Vogelschau über den Tellerrand hinaus. Für die 
ersten Teilnehmer aus Liechtenstein bedeutete ein solcher Wettbewerb 
Chance und Fluch zugleich — mit dabei zu sein in der Auswahl, sich pri- 
sentieren zu dürfen gegenüber und mit den bisher meist direkt beauf- 
tragten ausländischen Künstlern, zugleich sich mit einem möglichen 
Scheitern arrangieren zu müssen. 
Denkmal für Josef Gabriel Rheinberger 
in Vaduz (1938 bis 1941)* 
Wenige einheimische Talente und meist auswärtige, mit öffentlichen 
Aufträgen versehene Kunstschaffende bestimmten bis um die Mitte des 
20. Jahrhunderts das Bild der Künstlerwelt im Fürstentum Liechten- 
stein. Diese Diskrepanz wird auch bei einem Blick auf die Teilnehmer 
am ersten künstlerischen Wettbewerb des Landes im Jahr 1939 deutlich. 
Dokumente im einschlägigen Aktenbündel im Liechtensteinischen Lan- 
desarchiv überliefern ein eindrückliches Bild der Ereignisse.” 
Im November 1938 schrieb Hans Rheinberger als Vertreter eines 
privaten Komitees aus den Reihen der Vaterländischen Union an die 
Fürstliche Regierung, um an den 100. Geburtstag des Komponisten Josef 
  
45 Frommelt, Ferdinand Nigg, S. 79. 
46 Herrmann, Kunstdenkmäler, Bd. IT, S. 300. 
47 LILA,RF 176/322/10-166, Rheinberger Josef — Gedenkfeier und Denkmalprojekt, 
1938-1941. 
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