Martina Sochin D’Elia und Fabian Frommelt
tes Mal für den (Co-)Vorsitz einer Historikerkommission angefragt
wurde: Gemeinsam mit Tomas Knoz (CZ) leitet er die Liechtenstei-
nisch-Tschechische Historikerkommission, welche von der liechtenstei-
nischen und der tschechischen Regierung gemeinsam ins Leben gerufen
wurde, um die vor allem über das Fiirstenhaus Liechtenstein bestehen-
den, jahrhundertelangen und teils schwierigen historischen Beziehungen
aufzuarbeiten.
Durch seine Vorlesungen über Geschichte und Politik Chinas an
der Pädagogischen Hochschule St. Gallen entwickelte Peter Geiger ein
Interesse an der chinesischen Sprache und begann, Mandarin zu lernen.
Die Faszination hielt an, und seit dem Abschluss seiner «Kriegszeit»-
Bücher reist er jährlich für mehrwöchige Sprachaufenthalte nach China,
die er auch für persönliche Begegnungen nutzt.
Peter Geigers Interesse gilt stets den Menschen, deren Handeln er
in seinen Publikationen aus den jeweiligen Zeitumständen erklärt und
aufgrund ihrer persönlichen Lebenslage differenziert einschätzt. Pau-
schale Urteile sind seine Sache nicht. Diesen Gerechtigkeitssinn nicht auf
die historische Forschung zu beschränken, sondern ihn auch selbst im
Hier und Jetzt zu leben, ist immer auch ein Anliegen von Peter Geiger.
Rupert Quaderer
Rupert Quaderer wurde am 20. Juni 1942 in Schaan geboren. Sein Vater
hatte in jungen Jahren eine Buchhandlung geführt und war Mitarbeiter
in der Anwaltskanzlei von Wilhelm Beck gewesen. So war in Rupert
Quaderers Elternhaus eine Affinität zum geschriebenen Wort und zum
gut durchdachten Text, zu kritischem Denken und zu sozialen Anliegen
gewiss vorhanden — Eigenschaften, die Rupert Quaderer bis heute aus-
zeichnen.
Rupert Quaderer ist einer der ersten Liechtensteiner, die die His-
torie zu ihrem Beruf gemacht haben. Ab 1962 studierte er an den Uni-
versititen Freiburg i. Ue. und Wien Geschichte und Germanistik. 1965
erlangte er das Sekundarlehrerdiplom, 1968 promovierte er mit der bei
Prof. Oskar Vasella und Prof. Gottfried Boesch verfassten Dissertation
«Politische Geschichte des Furstentums Liechtenstein von 1815 bis
1848». Gemeinsam mit Georg Malin, Peter Geiger und Alois Ospelt
steht er fir die Akademisierung und Professionalisierung der liechten-
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