Volltext: Das Schaaner Armenhaus

herausgeholt.“ °®° Diesbezüglich war sicherlich auch die Einrichtung der Badeanstalt im 
Armenhaus zuträglich, welche 1915 vom Gemeinderat zur allgemeinen Benützung empfohlen 
wurde.’ In selbigem Jahr wurde sogar das Gesuch zur Abhaltung eines Kochkurses in der 
Armenanstalt eingereicht. >! 
Die Abschwächung des Insassencharakters vollzog sich weiters in der Benennung der 
Insass_innen als Pensionäre, welche vermehrt in Zeiten des Bürgerheims auftauchten. Die erste 
Nennung findet sich 1924 und findet gelegentlich Erwähnung bei der Kostgeldfestsetzung die 
dann als Pensionspreis geführt wird; erst um 1960 wird dezidiert von Pensionären 
gesprochen. ”? Als Bewohner werden die Insass innen gar erst ab 1970 bezeichnet. ”* Zu 
diesem Zeitpunkt war bereits das Sozialfiirsorgegesetz in Kraft, mit dem Liechtenstein einen 
“94 vollzog. Diese Neuerungen 
ruckartigen Eintritt in die neue Zeit sozialer Wohlfahrtspflege 
traten dementsprechend nun auch in der Bezeichnung und im Umgang mit den 
Bewohner innen des Bürgerheims ein, wie aus der Neugestaltung zum Wohnheim Resch 
ersichtlich wird. Ein Wandel ist auch in der Benennung der zu bezahlenden Gelder 
auszumachen. Von Beginn an bis ins Jahr 1964 wurden diese als Kostgelder bezeichnet.” Ab 
1908 taucht der Begriff Pflegegeld” auf, der sich in ‚Verpflegungsgelder‘ wandelt.” Mit dem 
Fortschreiten der Zeit schleichen sich bürokratischere Begriffe wie Ansätze und Taxen in die 
Protokolle.°°8 
  
59 Büchel, Da gab’s noch kein Fürsorgeamt, 72-73.An dieser Stelle sei angemerkt, dass Schaan selbst nicht über 
eine solche Entbindestation verfügte. 
50 GAS A 4/344 Bekanntmachung Badeeinrichtung Armenanstalt. 4. Juli 1915. Die Badetaxe beträgt 60 Heller. 
1 GAS A 4/109: Bewilligung der Regierung für Kochkurs in der Armenanstalt. 4. November 1911. 
5? GAS Gemeinderatsprotokoll 6. Dezember 1924. Hierbei wurde auch beschlossen, dass fremden 
Pensionär_ innen, im Gegensatz zu den Schaaner_innen, ein höheres Kostgeld abzuverlangen ist. Schaaner 2.60 
Franken und Fremde 3.-. GAS Gemeinderatsprotokoll 18. Juni 1959: Gesuch um Aufnahme in das Bürgerheim, 
GAS Gemeinderatsprotokoll 19. Juni 1963: Zimmermiete für Bürgerheimpensionäre bei vorübergehender 
Abwesenheit. 
33 GAS Gemeinderatsprotokoll 26. Februar 1970: Erhöhung der Ansätze im Bürgerheim. 
391 Simma, Wir brauchen kein Narrenhaus und keinen Psychiater, 58. 
55 GAS Gemeinderatsprotokoll 30.04.1964: Ermäßigung des Kostgeldes. Dieser Insasse musste einer Arbeit 
nachgegangen sein, die er aufgrund Erkrankung nicht ausführen konnte. 
36 GAS Gemeinderatsprotokoll 8. Juni 1908. 
7 Letzte Nennung Verpflegungsgelder: GAS Gemeinderatsprotokoll 20. Dezember 1973: Anpassung der 
Verpflegungsgelder im Biirgerheim ab 1. Januar 1974. 
58 Erste Erwähnung Ansätze: GAS Gemeinderatsprotokoll 26. Februar 1970: Erhöhung der Ansätze im 
Bürgerheim. [Ist auch das erste Mal, dass die Isass_innen als Bewohner innen geführt werden.] Erste Erwähnung 
der Taxen: GAS Gemeinderatsprotokoll 22. Februar 1974: Erhöhung der Taxen im Bürgerheim. 
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