Volltext: Auswirkungen von politischer Neutralität auf die Gesellschaft

IDPA Gesellschaftsspaltung durch Neutralität 
Als die politischen Spannungen im Land nach der Annexion Österreichs ihren Höhepunkt 
fanden, erhoffte sich die Bevölkerung eine Gegenmassnahme der Regierung gegen die 
drohende Machtergreifung der Nationalsozialisten. Besonders kurz vor den Landtagswahlen 
1939 war es an der Zeit, der VDBL einen Riegel vorzuschieben, um ihnen einen oder sogar 
mehrere Sitze im Landtag zu verwehren. Dies wurde schliesslich mit dem Wechsel zum 
Proporzwahlsystem erreicht. Die Einführung der Sperrklausel sollte diese Sicherheit noch 
verstärken. Diejenigen Bürger, welche sich für die Beschlüsse der Landesregierung 
interessierten, wussten nun, dass auch die Politiker die steigende Bedrohung erkannten. 
2.2 Die stillen Wahlen von 1939 
  
Durch die Einführung des Proporzwahlrechts, 
  
erhielt der Landtag die Möglichkeit, FRE d 
1s heute 
sogenannte stille Wahlen durchzuführen. MINE 
Diese war gültig, wenn eine Kandidatenliste CsVP a al 
. o . . . 1918 
von einer Partei eingereicht wird, welche bei eU T D 
den vorherigen 8096 der Stimmen erhalten se 
      
      
  
  
    
bis heute 
LH 
1933- 
1935 
FBP mit der VU zusammen, und reichte bei FS 
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hatten. Aus diesem Grund schloss sich die 
den vorgezogenen Landtagswahlen am 6. M s 
. . . . —- | |vDBL 
April 1939 einen Vorschlag ein, worauf die 1938 
. . oe Ï NSDAP (AO 
Kandidaten automatisch gewählt wurden. 1933 ác 1945 
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Der Landtag wurde nun aus acht Mitgliedern mel ben 08008 umm M M OMM 
  
der FBP und sieben Parteimitglieder der VU — Abbildung 6: Liechtensteins Parteien. Zu beachten ist die 
. . erhöhte politische Aktivität von 1930 bis 1945. 
gebildet. Somit wurde der VDBL schon Kriegszeit Band 1, Geiger 
frühzeitig die Chance verwehrt, für die Wahlen zu kandidieren, was den Nationalsozialisten 
schlussendlich jeglichen Einfluss auf die Politik des Landes nahm (Frey, 2011, S. 37-38). 
,Die Sympathisanten standen unter einem sehr schlechten Ruf im Land, das auch in 
der Politik." - Edith Tarnutzer, Zeitzeugin im Interview mit M.W. 
Die Aussage von Edith Tarnutzer làásst erahnen, dass sich die Mehrheit Liechtensteins ab den 
späten 1930er - Jahren gegen die Aktivisten der VDBL vereinigt hatte. Die Ablehnung gegen die 
Widerstandsbewegung griff nun von der Bevölkerung auf die Landesregierung über. 
 
	        

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