Zum Werdegang des Kunstmuseums
und von weiteren bedeutenden Bausteinen
der Zentrumsplanung Vaduz
Hubert Ospelt
Im folgenden Beitrag soll der langwierige Weg zum Kunstmuseum
Liechtenstein im Kontext der Zentrumsplanung von Vaduz aus raum-
planerischer, städtebaulicher, architektonischer wie auch politischer
Sicht skizziert werden. Inhaltlich geht es um Bau-, Raum- und Er-
schliessungsstrukturen von Planungen sowie um städtebauliche und
architektonische Aspekte von prägenden Einzelprojekten. Angespro-
chen werden auch politische Gegebenheiten, sofern sie bei der Umset-
zung von Planungen und Projekten von Bedeutung waren. In einem
Exkurs wird die Thematik des öffentlichen Raums allgemein und dessen
Ausgestaltung, oftmals mit Kunstwerken, besprochen. In einem Aus-
blick sollen ein Fazit gezogen und Perspektiven erörtert werden.
In den Anfängen: Prägende Einzelbauten im Zentrum
Während langer Zeit waren Einzelbauten prägend für die Zentrumsent-
wicklung von Vaduz: beispielsweise das Verweserhaus, das 1896 sein
heutiges Erscheinungsbild erhielt; die von 1869 bis 1873 nach Plänen von
Dombaumeister Friedrich von Schmidt, Wien, erbaute neugotische
Pfarrkirche; das von 1903 bis 1905 nach Plänen von Gustav Ritter von
Neumann, Wien, errichtete Regierungsgebäude; oder der 1933 bis 1934
als Sitz eines englischen Lotterieunternehmens nach Plänen von Archi-
tekt Erwin Hinderer, Stuttgart/Schaan, in Stahlskelettbauweise errich-
tete Engländerbau, ein erstes Beispiel für «Neues Bauen», einer damali-
gen Bewegung für Architektur in Deutschland.
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