Das urchristliche Kirchenbild erneuert
Die Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute «Gau-
dium et spes» entstand, weil sich gegen Ende der ersten Sitzungsperiode
in den Reden über die Kirche eine Teilung der Thematik abgezeichnet
hatte, nämlich einerseits dogmatisch über das Selbstverständnis der Kir-
che und andererseits pastoral über das Verhältnis der Kirche zur heutigen
Weltsituation. Die pastorale Konstitution wurde am 7. Dezember 1965
mit 2309 Ja- gegen 75 Nein-Stimmen genehmigt und ist gleichentags ver-
kündet worden. Auf das Vorwort (Nr. 1-3) und die Einführung über die
Situation des Menschen in der heutigen Welt (Nr. 4-10) folgt der erste
Hauptteil (ab Nr. 11) mit den vier Kapiteln über die Würde der mensch-
lichen Person (Nr. 12-22), die menschliche Gemeinschaft (Nr. 23-32),
das menschliche Schaffen in der Welt (Nr. 33-39) und die Aufgabe der
Kirche in der Welt von heute (Nr. 40-45); dann folgt der zweite Haupt-
teil über wichtige Einzelfragen (ab Nr. 46) mit den fünf Kapiteln über
Förderung der Würde der Ehe und der Familie (Nr. 47-52), die richtige
Förderung des kulturellen Fortschritts (Nr. 53-62), das Wirtschaftsleben
(Nr. 63-72), das Leben der politischen Gemeinschaft (Nr. 73-76) und
die Förderung des Friedens und der Aufbau der Völkergemeinschaft
(Nr. 77-90) sowie ein Schlusswort (Nr. 91-93).
Offenbarungskonstitution
Für Liturgie und Gemeindeleben ebenfalls bedeutend ist die dogmati-
sche Konstitution über die göttliche Offenbarung «Dei Verbum». Sie
wurde am 18. November 1965 mit 2344 Ja- gegen 6 Nein-Stimmen an-
genommen und noch am selben Tag feierlich verkündet. Nach einem
kurzen Vorwort (Nr. 1) folgen die sechs Kapitel über die Offenbarung
(Nr. 2-6), die Weitergabe der göttlichen Offenbarung (Nr. 7-10), die
göttliche Inspiration und die Auslegung der Heiligen Schrift (Nr. 11-13),
das Alte Testament (Nr. 14-16), das Neue Testament (Nr. 17-20), die
Heilige Schrift im Leben der Kirche (Nr. 21-26). Dort heisst es:
«Der Dienst des Wortes, nämlich die seelsorgliche Verkündigung,
die Katechese und alle christliche Unterweisung — in welcher die
liturgische Homilie einen hervorragenden Platz haben muss — holt
aus dem Wort der Schrift gesunde Nahrung und heilige Kraft.»
(Nr. 24)
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