Siedlungsverdichtung unter Berücksichtigung
von übergeordneten Landschaftsstrukturen
Catarina Proidl
In finanziell schwieriger werdenden Zeiten lassen laufend hohe respek-
tive noch ansteigende Infrastrukturerhaltungskosten Länder und Kom-
munen über Siedlungsentwicklung nach innen verstärkt nachdenken.
Eine Siedlungsverdichtung sollte nicht unreflektiert auf Kosten sied-
lungsinterner Landschafts- und Freiräume stattfinden. Ein Ansatzpunkt
ist die sich in den Raumqualitäten ergänzende Betrachtung von Sied-
lungs- und Landschaftsraum, die charakteristische Landschaftsstruktu-
ren als integralen Bestandteil siedlungsräumlicher Strukturen aufgreift.
Diese sind bei zukünftigen Weiterentwicklungen zu stärken, um eine
qualitative Siedlungsverdichtung einzuleiten. Folgenden Fragen wird im
vorliegenden Beitrag nachgegangen:
— Welche Rolle spielen Landschaftsstrukturen für die Ausbildung
und Unterstützung unterschiedlicher Intensitäten an Öffentlich-
keit, Aufenthaltsqualität generell und im Speziellen in den jeweili-
gen Siedlungsräumen? Welche spezifischen Eigenschaften kommen
hier zum Tragen?
— Wie können diese Landschaftsstrukturen auf regionaler und städte-
baulicher Ebene bei Entwicklungsüberlegungen sowie beim kon-
kreten baulichen Eingriff unterstützt werden?
— Wo finden sich Ansatzpunkte im geltenden rechtlichen Instrumen-
tarıum?
Regional bedeutsame Landschaftsstrukturen
Vor dem Hintergrund dynamisch expandierender Siedlungsräume alpi-
ner Längstäler kommt Landschaftsstrukturen eine Mehrfachfunktion
zu. In diesen locker bebauten Gebieten, wo Gebäudestrukturen auf-
grund ihrer niederen Höhe und den weiten Abständen zueinander dies
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