Volltext: Wer Bescheid weiss, ist bescheiden

Forschungsförderung in Liechtenstein 
Von der Regierung initiierte Forschung 
Etwas lockerer sitzen die Geldmittel bei der Regierung, wenn sie selbst 
ein Interesse an spezifischer Forschung hat. In den Jahren 2001 bis 2005 
finanzierte die Regierung mit einem Betrag von rund 3,5 Mio. Franken 
die Arbeiten der «Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein 
Zweiter Weltkrieg». Zwischen 2011 und 2014 wurden rund 500000 
Franken für die «Historikerkommission Liechtenstein-Tschechien» auf- 
gewendet. Aus dem Blickwinkel der Forschung sind solche Aktionen 
einerseits willkommen, da sie immerhin zur Finanzierung von For- 
schung beitragen. Andererseits ist aber auch kritisch zu vermerken, dass 
bei Forschung, die von der Regierung thematisch vorgegeben wird, poli- 
tische anstelle von wissenschaftlichen Motiven im Vordergrund stehen. 
Freie Forschung sieht eigentlich anders aus. 
Wenn man die Zahlen aus den Jahresrechnungen der Regierung 
analysiert, gelangt man zum Schluss, dass die regierungsinitiierte For- 
schung einschliesslich Gutachten und Projekten in den letzten Jahren, 
wie bereits erwähnt, stark rückläufig war. Der Höhepunkt in den letzten 
15 Jahren wurde 2001 mit einem Gesamtbetrag von mehr als 17 Mio. 
Franken erreicht, ein Grossteil davon für Gutachten. 2014, ein gutes 
Jahrzehnt später, lag die Summe all dieser Ausgabepositionen noch bei 
etwas mehr als 8 Mio. Franken. Es wäre natürlich sehr zu begrüssen, 
wenn die Differenz von 9 Mio. Franken in die freie Forschung geflossen 
wäre, was aber leider nicht der Fall ist. Ein Beispiel ist das weiter oben 
erwähnte Historische Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. Hierfür 
wurden seinerzeit für die Bearbeitung mehr als 5 Mio. Franken aufge- 
wendet. Von der staatlichen Finanzierung von Projekten in dieser Grös- 
senordnung sind wir heute meilenweit entfernt. 
Rückgang an staatlichen Forschungsmitteln 
Wenn man alle Ausgaben für staatlich finanzierte Forschung und tertiäre 
Bildung zusammenzählt, ergibt sich für das Rechnungsjahr 2014 ein 
Betrag von rund 43 Mio. Franken. Es handelt sich dabei nicht nur um 
Ausgaben, die in Liechtenstein anfallen, sondern auch um Beteiligungen 
an schweizerischen Forschungsinstituten, um Zahlungen für von Studie- 
renden aus Liechtenstein belegte Studienplätze an schweizerischen Uni- 
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