Volltext: Wer Bescheid weiss, ist bescheiden

Geschichte Liechtensteins im 19. Jahrhundert: 
Forschungsstand und Forschungslücken 
Rupert Quaderer 
Georg Malin und die Historiografie Liechtensteins 
Georg Malin leitete 1953 mit seiner Dissertation «Die politische Ge- 
schichte des Fürstentums Liechtenstein in den Jahren 1800 bis 1815» 
eine neue Ära in der liechtensteinischen Geschichtsschreibung ein. Mit 
Malins Untersuchung fasste die wissenschaftliche Historiografie Fuss. 
Das heisst, die Erkenntnisse basieren auf einem kritischen Studium der 
Quellen. Zudem wird die Transparenz dieser Quellen offengelegt. Der 
Historische Verein für das Fürstentum Liechtenstein publizierte diese an 
der Universität Freiburg i.Ue. bei Prof. Dr. Oskar Vasella eingereichte 
Arbeit im Band 53 seines Jahrbuches (Jahrbuch des Historischen Vereins 
für das Fürstentum Liechtenstein, Band 53, 1953; im Weiteren angeführt 
unter JBL). Die bis dahin veröffentlichten Arbeiten zur liechtensteini- 
schen Geschichte hatten Laien — in verdienstvollen Publikationen — ver- 
fasst. Es seien erwähnt der Theologe Johann Baptist Büchel, der Arzt 
Albert Schädler, der Lehrer David Beck, der Verwaltungsbeamte Joseph 
Ospelt, der Landesverweser Karl von In der Maur. Diese Autoren be- 
fassten sich mit verschiedenen Bereichen und Zeitabschnitten der liech- 
tensteinischen Geschichte. So etwa mit Kirchengeschichte, mit der 
Tätigkeit des Landtags oder mit der Publikation von Urkunden. Mit 
David Beck begannen ab 1942 die Berichte über archäologische Gra- 
bungen und bestimmten über Jahre den Inhalt der Jahrbücher des His- 
torischen Vereins. 
All diese Untersuchungen zur liechtensteinischen Geschichte hatte 
der 1901 gegründete Historische Verein für das Fürstentum Liechten- 
stein mit der Herausgabe seines Jahrbuches initiiert. 
Die vom Vater der liechtensteinischen Geschichtsschreibung, Peter 
Kaiser, 1847 veröffentlichte «Geschichte des Fürstentums Liechtenstein. 
Nebst Schilderungen aus Chur-Rätien’s Vorzeit» blieb bis heute die ein- 
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