darf ich nicht mit, ebensowenig wie du, Freund Ramschwag. Ich bin ja vom schwäbischen
Kreishauptmann zur Festungsratze verurteilt. «0
Dass es einen Hans von Königsegg gegeben hat, davon zeugen mehrere Quellen aus der
Zeit des Schwabenkriegs. In einem Brief an den Ammann von Wartau schrieb Ludwig von
Brandis am 2. Februar 1499: „Mir schribt her Hanns von Kunsegk wie ein frid beschlossen
wurd. «106
Hans von Königsegg hat also Ludwig über den Frieden von Glurns informiert.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit hat er als königlicher Vertreter an den Verhandlungen per-
sönlich teilgenommen.
Im Burgenspiel betritt Hans von Königsegg zusammen mit Ludwig von Brandis die Burg
Gutenberg. Dass sich die beiden bereits kannten, ist mit der oben genannten Quelle belegt.
Dass Königsegg aber auf der Burg Gutenberg mit seinen Landsknechten stationiert gewe-
sen sein soll, wird in keiner Quelle erwähnt.
Ein zweites Aktenstück widerlegt die Aussage aus dem Burgenspiel, nach welcher Hans
von Königsegg Ludwig von Brandis nicht helfen durfte, den St. Luzisteig-Pass und Maien-
feld zu erobern, da er die Stellung auf der Burg halten müsse. In einem Brief vom 21. Feb-
ruar schilderte ein Luzerner Hauptmann, wie sie Maienfeld nach dem Angriff der schwäbi-
schen Truppen wieder zurückerobert haben, ihnen jedoch „her Hans von Künsegg mit not
. 107
entrunnen ist.
Hans war also beim Angriff auf Maienfeld auch dabei und kämpfte mit seinen Truppen an
Ludwigs Seite. Ihm gelang jedoch beim Gegenangriff der Eidgenossen die Flucht.
Aus einem Schreiben von Hans von Königsegg vom 14. April 1503 wird auch seine Stel-
lung klar. Er unterzeichnete den Brief mit „Hans von Kunigsegk, Vogt zu Veltkirch‘®
Auch in einem Vertragsentwurf zwischen dem Churer Bischof und der Herrschaft Öster-
reich vom 23. Mai 1499 wurde er als Ritter Hans von Königsegg, Vogt zu Feldkirch, aufge-
führt. ^?
5 Minst, 1925, S. 32
1% Biichi, 1901, Aktenstiick 31, S. 19
177 Büchi, 1901, Aktenstück 95, S. 59
108 e-archiv.li — Österreichisches Staatsarchiv. Signatur: ÓStA, HHStA, Maximiliana 13, Fasz. 1, fol. 107r
1? Büchi, 1901, Aktenstück 325, S. 230
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