Volltext: Die (Selbst-)Darstellung Liechtensteins im Ausland

Besonders sind jedoch auch die Beziehungen Liechtensteins zu den Schweizerischen 
Landesausstellungen: Hatte sich Liechtenstein an der ,Landi 1939“ — nach Interventionen 
einer Privatperson — beteiligen kônnen, wurde eine Teilnahme Liechtensteins an der Expo 
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Warum es — trotz des 
1964 in Lausanne von den Ausstellungsverantwortlichen abgelehnt. 
vorhandenen Präzedenzfalles — zu keinen weiteren Interventionen kam, um eine Beteiligung 
Liechtensteins zu ermôglichen, konnte nicht abschliessend beurteilt werden. Die offizielle 
Nichtbeteiligung an der Landesausstellung 1964 kónnte aber mit aussenpolitischen Über- 
legungen erklärt werden. So betonte beispielsweise die Gesandtschaft in Bern, dass es 
wie die liechtenst. Souveränität mit einer Teilnahme an einer schweiz. Landes- 
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fraglich sei 
a” 
ausstellung in Einklang zu bringen ist. 
Diese ablehnende Haltung der Ausstellungsverantwortlichen der Expo 1964 macht zugleich 
deutlich, dass unterschiedliche Akteure in den Aushandlungsprozessen — welche die Betei- 
ligungsfrage begleiteten — involviert waren, und damit zum Teil wesentlichen Einfluss auf 
die Frage der Beteiligung oder Nichtbeteiligung hatten. 
Als wichtigster Entscheidungsträger kann dabei die liechtensteinische Regierung angesehen 
werden, welche Grundsatzentscheide bezüglich einer Teilnahme Liechtensteins an den Ver- 
anstaltungen treffen konnte. Zugleich wurde jedoch grosser Wert auf den Einbezug der 
Wirtschaftsverbände gelegt: Die Industriekammer kann dabei als die grösste Befürworterin 
dieser Beteiligungen angesehen werden, während die Gewerbegenossenschaft und auch 
einzelne Gewerbebetriebe, meist eine ablehnende Haltung zeigten — insbesondere was die 
Beteiligung an den Kosten anbelangte. 
War eine Beteiligung Liechtensteins beschlossen, stellte sich in einem nächsten Schritt die 
Frage, was für ein Bild Liechtensteins im Ausland vermittelt werden sollte. Eine Rekon- 
struktion der einzelnen Ausstellungen zeigte dabei, dass nicht von einem fest definierten 
,Wunschbild* Liechtensteins im Ausland — im Sinne von Liechtenstein als ,,Land der 
künstlichen Zähne“ oder als ,,Land der Rechenmaschinen* — gesprochen werden kann. Die 
Analyse verdeutlichte hingegen, dass sowohl die Liechtenstein-Ausstellung an der Welt- 
ausstellung 1958, wie auch die Sonderschauen der OLMA einen stark informierenden 
Charakter aufwiesen und damit ein besonderer Fokus auf die Vermittlung von allgemeinen 
  
?* vgl. Kapitel 2.1.3. dieser Arbeit. 
505 LLA, RF 285/354, Notiz der Gesandtschaft in Bern bezüglich Teilnahme von liecht. Firmen an der 
schweizerischen Landesausstellung, 17.06.1960. 
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