In einer vierten Abteilung, welche im linken Längsflügel angeordnet worden war, stand
schliesslich das kulturelle Leben Liechtensteins im Mittelpunkt:
Hier wurden einerseits Gemälde und weitere Ausstellungsstücke der Sammlung des Fürsten-
hauses von Liechtenstein gezeigt, andererseits aber auch Arbeiten von lebenden liechten-
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steinischen Künstlern.””‘ Daneben lag ein Schwerpunkt auf der Präsentation von Brief-
marken und insbesondere auf Kunstgegenständen aus dem religiösen Leben. So wurden
beispielsweise mittelalterliche Holzplastiken, ein mittelalterlicher Altar und Fotografien
verschiedener Kapellen zur Darstellung gebracht.“ 8
In der Mitte des Pavillons — umrahmt von den hôlzernen Stützmauern des Gebäudes — wurde
zudem ein kleiner Garten, bestehend aus Wiesenflächen und kleineren Pflanzen, einge-
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richtet. " Diese rechteckige Gartenanlage führte zu einer Gliederung des Pavillons, sodass
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sich die oben erwähnten Raumteile „in natürlicher Weise“ ergaben.” Nach Einschätzung
des Organisationsleiters Alfons Goop sorgte die Gartenanlage aber auch dafür, dass „trotz
der Fülle des Gezeigten“, die Ausstellung „einen leichten und aufgelockerten Eindruck“
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hinterlasse." Nicht zuletzt dürfte die Anordnung von Sitzgelegenheiten um die Garten-
anlage mit dazu beigetragen haben, dass der liechtensteinische Pavillon „vom ersten Tage an
als ein Punkt des Ausruhens* galt. °°
Für die Betreuung der Ausstellung wurde von der Ausstellungskommission anhand ,zahl-
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reiche[r| Offerten" vier Personen ausgewáhlt. "" Im Gegensatz zu den meisten anderen
Pavillons trug das Betreuungspersonal jedoch keine Uniformen, sondern als Kennzeichnung
„eine einfache Metallplakette [...] mit der Bezeichnung , Information Liechtenstein‘ “.***
ee O.V., Liechtenstein an der Weltausstellung in Brüssel, in: LVbl, 06.04.1957, S. 1.
Ebd.
387 Vgl. Goop, Liechtenstein und die Weltausstellung, in: LVbl, 15.02.1958, S. 1; ebenso Goop, Liechtenstein
und die Weltausstellung, in: LVa, 15.02.1958, S. 1; oder auch o.V., Unser Land im Blickfeld der
Weltausstellung, in: LVbl, 26.04.1958, S. 1.
388 Vgl. insbesondere Goop, Liechtenstein und die Weltausstellung, in: LVbl, 15.02.1958, S. 1; ebenso Goop,
Liechtenstein und die Weltausstellung, in: LVa, 15.02.1958, S. 1.
389 Vgl. Lüpke, Die Weltausstellung und der liechtensteinische Pavillon, in: LVbl, 22.07.1958, S. 1; oder o.V.,
Unser Land im Blickfeld der Weltausstellung, in: LVbl, 26.04.1958, S. 1; für Foto des Garten vgl.
Commissariat général, Participations étrangéres, S. 139.
390 Goop, Liechtenstein und die Weltausstellung, in: LVbl, 15.02.1958, S. 1; ebenso Goop, Liechtenstein und
die Weltausstellung, in: LVa, 15.02.1958, S. 1.
??! Ebd.
?? Für Sitzgelegenheiten vgl. Foto in: Commissariat général, Participations étrangères, S. 139; für Ort des
Aufruhens vgl. Goop, Die Weltausstellung Brüssel 1958, in: LVa, 03.12.1958, S. 1; ebenso Goop, Ein
interessanter SchluDbericht über die Weltausstellung in Brüssel, in: LVbl, 04.12.1958, S. 1.
?5 LLA, RF 272/324, Protokoll über die 13. Sitzung der Kommission für die Weltausstellung Brüssel vom 20.
Dezember 1957, o.D.; für Aufgabenbereich des Betreuungspersonals vgl. ebd., Schreiben des liecht.
Organisationsleiters Goop an Benno Beck, 21.12.1957.
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