Volltext: Ein Bürger im Dienst für Staat und Wirtschaft

einmal entscheidend ist für unsere Zukunft.»32Das liechtensteinische Staatsoberhaupt, also der Fürst bzw. sein Stellvertreter, hat gemäss der Verfassung Kompetenzen, wie sie weltweit kaum einem Staatsoberhaupt zukommen. Dies gilt auch für den Bereich der Aussenpolitik, in wel- chem der Erbprinz und spätere Fürst Hans-Adam II. eine wichtige Vor- reiterrolle (UNO- und EWR-Beitritt) spielte. Ebenfalls im Jahr 1984 wurde das Gesetz über die Förderung der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe vom Landtag verabschiedet und damit die internationale humanitäre Zusammenarbeit Liechtensteins auf eine eindeutige rechtliche Grundlage gestellt. Hans Brunhart besuchte in diesem Jahr Costa Rica. Der LED, welcher, wie erwähnt, in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feierte, erhielt dabei die kräftige Unterstützung durch die liechtensteinische Regierung, wie sie bis heute weiterbesteht. Abgesehen von der interessanten «Bildungsreise» von damals blieb mir als einem der Reisebegleiter und wohl noch mehr Hans in Erinnerung, dass er, da sein Gepäck aus Zürich nicht eingetroffen war, mit dunklen Anzügen aus meinem Koffer vorlieb nehmen musste. Mein dem Regie- rungschef untergeordneter Beamten-Status hinderte mich allerdings nicht daran, ihm die Anzüge mit den eher dicken und für das tropische Wetter ungeeigneten Stoffen zu überlassen. Er hat mir das nie so richtig vergessen. Vom Mai bis November 1987 hatte Liechtenstein den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarats inne, eine Aufgabe, die den Regie- rungschef und Aussenminister vor eine grosse Herausforderung auch in rein zeitlicher Hinsicht stellte, hatte er doch diese Aufgabe sozusagen zusätzlich zu seinen anderen Dossiers im Lande nicht einfach so neben- her wahrnehmen können. Sein hoher persönlicher Einsatz, unterstützt durch die tatkräftige Mitarbeit der Ständigen Vertretung in Strassburg, das Generalsekretariat des Europarats und das Amt für Auswärtige Angelegenheiten, fand allgemeine Anerkennung. Im bilateralen Bereich ging Hans Brunhart zum Teil für Liechten- stein neue Wege. So stattete er der britischen Premierministerin Marga- reth Thatcher im Juni 1985 einen offiziellen Besuch ab und führte auch Gespräche mit Vertretern der Bank of England. Mit Bundeskanzler Hel- muth Kohl war er gut bekannt, und so verlief ein Besuch in Bonn im Jahr 38Roland 
Marxer 32Liechtenstein 1978–1988, S. 188.
	        

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