Volltext: Ein Bürger im Dienst für Staat und Wirtschaft

30 Prozent der Fälle eine dominante Rolle spielen, falls überhaupt ein Geschlecht prominenter vertreten ist als das andere. In 70 bis 80 Prozent der Fälle prägen hingegen Männer die Berichte. Die Parteien haben es bisher nicht geschafft, den Frauen zu gleichen Chancen zu verhelfen wie den Männern. Dabei klagen die Parteien aller- dings zu Recht, dass es enorm schwierig ist, Frauen für die politische Ar- beit und speziell für eine Kandidatur zu gewinnen.37Am erfolgreichsten waren die Parteien bei der Besetzung von Regierungsämtern, wo seit 2009 zwei Frauen neben drei Männern amtieren. Die Gemeindevorsteher sind hingegen alle männlich (Stand: Anfang 2015), die Amtsleitungen werden fast vollständig von Männern ausgeübt, in Kommissionen, An- stalten, Gerichten usw. sind rund 80 Prozent Männer 
anzutreffen. Fraktionsdisziplin und freies Mandat Ein häufiger Vorwurf an die Parteien bezieht sich auf deren mangelhafte innerparteiliche Demokratie. Es wird der Verdacht geäussert, dass sich innerhalb der beiden Grossparteien Meinungsführerschaften entwickeln und die Parteimitglieder in der Regierung und der Landtagsfraktion ei- nem Partei- oder Fraktionszwang unterworfen sind. Vor den Wahlen 2013 war dies vor allem vonseiten der neuen Gruppierung DU zu hören. Andererseits zeigt sich am Beispiel der FBP, als der Parteivorsitzende Alexander Batliner das Amt Ende 2013 niederlegte, dass es sehr unter- schiedliche Einschätzungen betreffend der Partei- und Fraktionsdiszip- lin sowie des Einflusses der Parteigremien, der Landtagsfraktionen und der Mitglieder der Regierung gibt. Batliner vermisste gerade die Disziplin und Geschlossenheit innerhalb der Partei, insbesondere auch mit Blick auf die Regierung. Bemerkenswert ist, dass bereits Alexander Frick 1968 feststellte: «Die Parteigefolgschaft, die Parteidisziplin ist nicht mehr so gegeben. Der Bürger von heute macht sich in vielen, vor allem auch in po- litischen Dingen ein eigenes Urteil. Billige Schlagworte verfangen jetzt nicht mehr so leicht. Die Demagogen, die Jeden und Alles in Zweifel zo- gen und erniedrigten, können in unseren Tagen nicht mehr so billige Er- folge einheimsen. Auch persönliches Verunglimpfen, das früher eine 262Wilfried 
Marxer 37Hierzu speziell Marxer, Gemeinderatswahlen.
	        

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