vier Zwergländer, weisen bis heute gar kein, bzw. kein landesweites Bibliotheksgesetz
auf. Malta ist auch das einzige Land, das Papiere erstellt hat, die Ziele festhalten, die die
Öffentlichen Bibliotheken in Zukunft anstreben sollen. Die relativ präzisen Fristen, die in
den Papieren genannt werden, zeugen vom Willen der Regierung, den Verbund stetig
voranzutreiben. Kooperationen zwischen Bibliotheken sind, sowohl national (z. B. in
Andorra, Malta und Liechtenstein), als auch international (z. B. San Marino) in den
meisten Zwergstaaten vorhanden. Monacos Öffentliche Bibliotheken pflegen keine
direkten Beziehungen zu anderen Institutionen, sei es national oder international. In
Deutschland finden sich sowohl nationale, als auch internationale Kooperationen unter
Öffentlichen Bibliotheken. Deutschland beteiligt sich zum Beispiel am Projekt „IFLA
Sister Libraries“, einem Programm, an dem Kinderabteilungen in Öffentlichen
Bibliotheken aus aller Welt teilnehmen. Sie werden zu Partnern, tauschen Erfahrungen
aus und entwickeln gemeinsam Projekte zur Leseförderung für Kinder und junge
Erwachsene. !° In Malta entstand der einzige heute noch aktive Bibliotheksverband der
behandelten Zwergländer, der Berufsverband MaLIA. Der andorranische
Bibliothekarsverband wurde wegen Mangel an Mitteln, vermutlich unter anderem wegen
Mangel an (ehrenamtlichem) Personal, eingestellt. In bevölkerungsreichen Ländern wie
Deutschland ist das Reservoir an ehrenamtlich arbeitswilligen Bibliothekaren größer. Die
Existenz von Bibliotheksgesetzen, Entwicklungsplänen, Kooperationen und Verbünden
gibt Hinweise darauf, dass es kein charakteristisches qualitatives Kriterium für
Öffentliche Bibliotheken in Kleinstaaten gibt, weil keine Gemeinsamkeiten festgestellt
werden konnten, außer, dass es allgemein schwierig erscheint, ein landesweites
Bibliotheksgesetz zu stimmen.
Schlussfolgerungen bezüglich der quantitativen Kriterien können anhand der
vorliegenden Diagramme gemacht werden.. Innerhalb der Abb. 12 fällt auf, dass Monaco
etwa halb so viele Bibliotheken pro 10.000 Einwohner unterhält als die übrigen
Zwergländer. Dies liegt höchstwahrscheinlich daran, dass Monaco lediglich zwei
Öffentliche Bibliotheken zählt. Allerdings ist das Land mit 18.728 Einwohnern pro
Quadratkilometern sehr dicht besiedelt und kann die gesamte Bevölkerung mit zwei
Öffentlichen Bibliotheken erreichen. In Deutschland ist die Anzahl der Öffentlichen
Bibliotheken pro 10.000 Einwohner niedriger als in allen Zwergländern. Ein Grund
135 IFLA Sister Libraries: Startseite, [0. J.]. http://sisterlibraries.wordpress.com/about/ (Stand :
28.10.2014).
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