Volltext: Josef Rheinbergers Oper Die Sieben Raben

In den folgenden Jahren arbeitete Rheinberger als Klavierlehrer, Pianist und 
Korrepetitor im Oratorienverein, sowie als Aushilfsorganist an verschiedenen Kirchen 
in München. Seine erste Festanstellung erhielt Rheinberger 1859 am Münchner 
Konservatorium als Klavierlehrer und als Organist an der Kirche St. Michael. Im Jahre 
1860 wurde er am Konservatorium Lehrer für Harmonielehre und Kontrapunkt. Am 
Münchner Konservatorium war M Rheinberger eine Lehrerpersönlichkeit von 
internationalem Rang. Harald Wanger erstellt auf Basis von Musikschultagebüchern ein 
Schülerverzeichnis Rheinbergers. Unter anderen zählten Wilhelm Furtwängler, 
Ermanno Wolf-Ferrari, George Chadwick, Horatio Parker und Engelbert Humperdinck 
dazu. Wenige Jahre später übernahm er die Leitung des Oratorienvereins.! Seine 
Anstellung beim Oratorienverein brachte Rheinberger auch Einladungen zu Soireen in 
privaten Kreisen. Franziska (Fanny) von Hoffnaaß, geborene Jägerhuber, gehörte zu den 
Süngerinnen des Oratorienvereins. Wie viele andere schwärmte auch sie für den jungen 
Rheinberger. Bald verliebte sich auch Josef in sie. Die Hochzeit fand am 24. April 1867 
statt." In den folgenden Jahren vertonte Rheinberger zahlreiche Texte seiner Frau. 
In den 1860er bis Anfang der 1870er Jahren wandte sich Rheinberger der Oper zu. Sein 
Erstlingswerk, die Oper Die Sieben Raben, wurde 1863 fertiggestellt und 1868 
gründlich über- und umgearbeitet. Anfangs sehr erfolgreich, verschwand die Oper 
zusehends von der Bildfläche. Anfang der 1870er Jahre komponierte Rheinberger eine 
zweite Oper Thürmers Töchterlein. Mit dem Ende der 1870er Jahre wandte sich 
Rheinberger zusehends der Orgel- und Kirchenmusik zu. Gegen Ende seines Lebens 
zog er sich mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Allerdings war er weiter 
kompositorisch tätig. 
Rheinberger hatte mit 50 Jahren den Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Als 
Kontrapunktiker galt er damals in Europa als unbestrittene Autorität, zudem erhielt er 
mehrere Ehrungen. Nach und nach zog sich Rheinberger aus der Öffentlichkeit zurück. 
Gründe dafür waren unter anderem seine gesundheitlichen Probleme, aber auch 
  
6 Vgl, Hans-Josef Irmen, Verzeichnis der Schüler von Josef Rheinberger, [online verfügbar; URL: 
http: /www.1lv.1/#/1139, 23. Juni 2014]. 
7 Vgl. Wolfgang Hochstein, Art. Rhienberger, Josef Gabriel, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. 
Allgemeine Enzyklopädie der Musik, Personenteil Bd. 13, hg. von Ludwig Finscher, zweite, neu 
bearbeitete Ausgabe, Kassel u.a. 1998, Sp. 1616. 
* Vgl. Harald Wanger, Josef Gabriel Rheinberger, S. 38-40, 43, 44, 53.
	        

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