Volltext: Vom Glück, teilen zu können

Prolog 
Zjedanken des Autors dieser Jubiläumsschrift zum Hilfswerk Liechtenstein und zu dieser Chronik 
Es gab und gibt im Fürstentum Liechtenstein keine an- 
nähernd vergleichbare Institution oder Firma, deren 
Mitarbeiterinnen ohne Entgelt arbeiten und die trotz- 
dem einen so grossen „Umsatz“ erzielt, wie das Hilfswerk 
Liechtenstein. 
Das ist der materielle Aspekt. 
Dieser ist aber ohne den immateriellen nicht denk- 
5jar. Denn trotz staatlicher und kommunaler finanzieller 
Unterstützung und immer wieder mithelfender treuer 
privater und Firmen-Spender wäre die nachstehend ge- 
schilderte Leistungsbilanz ohne die vorwiegend aus Frau- 
an bestehende „Armee des guten Willens“ nicht möglich 
- der einzigen und dem Zweck sonstiger Armeen diame- 
tral entgegengesetzten Armee unseres Landes. Ihre Waf- 
fen, mit denen sie der Not anderer Menschen den Kampf 
angesagt hat, wo immer diese Frauen dazu Gelegenheit 
bekommen und so weit es ihre Möglichkeiten erlauben, 
sind Nächstenliebe und Herzblut, Mitmenschlichkeit und 
Barmherzigkeit, Gebet und Gottvertrauen, Fleiss und 
Arbeit, Bescheidenheit und Ausdauer, Opferbereitschaft 
und Verzicht, Mut und Zivilcourage. 
Das Hilfswerk Liechtenstein: Das sind vorwiegend 
Mütter, Grossmütter, Berufstätige, Hausfrauen und ins- 
besondere Rentnerinnen. Sie leben und wirken aus Gott- 
vertrauen und fragen nicht, ob sich der Aufwand „lohnt“, 
denn ihr Lohn ist Gotteslohn, ist der Glanz leuchtender 
Kinderaugen, sind die Freudentränen dankbarer Men- 
schen in zahllosen Ländern der Erde, sind viele Briefe 
aus Kinder- und Erwachsenenhand - und ist jeden Abend 
das Bewusstsein, den vergangenen Tag nicht vergeudet, 
sondern so sinnvoll verbracht zu haben, wie es überhaupt 
möglich ist. 
Auch einige ältere Menschen in Liechtenstein waren 
unter jenen, die 25 Jahre vor Erscheinen dieser Publi- 
kation aus aktueller Situation heraus mit der Polenhilfe 
_ijechtenstein die Grundlagen des Hilfswerks Liechten- 
stein legten. Sie ergriffen privat die Initiative, und zwar 
nicht nur im Bewusstsein einer christlichen Verantwor- 
tung, sondern auch in der Erinnerung an oder im Wissen 
um Zeiten, in denen die Menschen in Liechtenstein selber 
Not litten und noch wussten, was es heisst, arm zu sein. 
Diese mit der Eigenschaft der Bescheidenheit verbun- 
dene ehrenamtliche Arbeit des Hilfswerks Liechtenstein 
konzentriert sich darauf, ihre Energie ganz bewusst in 
tatkräftigem Anpacken einzusetzen. 
Aber auch das ist nur möglich, weil viele Mitmen- 
schen nicht mehr benötigte Dinge spenden und Firmen 
Waren beisteuern. All das wird grösstmöglich effizient 
organisiert und weitergeleitet, und, wo nötig, repariert 
und gereinigt. Das Ergebnis ist einwandfrei, so dass man 
überall dort, wo Menschen erleben durften, dass sie aus 
einem ihnen fremden Land Hilfe bekommen haben und 
noch erhalten, von einem Liechtenstein spricht, das den 
Schlagzeilenmachern und Akteuren anderer Intention 
immer fremd und unzugänglich bleiben wird. 
Nicht zu unterschätzen ist auch die moralische Stär- 
kung, die die Vergessenen, Entrechteten, Armen, Kranken, 
Notleidenden und Hilflosen, diese Menschen ohne jede 
Zukunftsperspektive allein schon dadurch erfahren, dass 
weit entfernt Menschen leben, die für sie etwas tun und sie 
nicht ihrem Schicksal überlassen. Das kommt in unzähligen 
Dankschreiben, von denen hier nur wenige Beispiele Platz 
haben, immer wieder zum Ausdruck. Ein einziges Paket nur 
führt oft zu bewegenden Briefen, in denen zu lesen ist, dass
	        

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