Volltext: Liechtenstein und die deutsche Steueraffäre:

Durch die Thematik LLB wird dies zunehmend verstärkt. Hinzu kommt die Thematik 
,Erpressung" und ,,Datendiebstahl". Allerdings wird einzig und allein über die Thematik LLB 
berichtet. Die LGT und Herr Kieber sind hierbei nicht in der Berichterstattung zu finden. 
Medien-Stimmungsbild in Deutschland 
In Deutschland steht in diesem Zeitraum das Thema „Managergehälter“, „Landesbanken“ und 
,gerechte Finkommensverteilung“ im Mittelpunkt der Berichterstattung. Siemens und andere 
Justizfälle werden wie zuvor behandelt. Darüber hinaus werden einzelne Fälle von 
Steuerhinterziehung erwähnt, jedoch nicht in Verbindung mit Liechtenstein oder Stiftungen. 
Die Thematik Datensicherheit und Weitergabe von Informationen („gläserner Bürger“) 
beherrscht ebenso die Medien. Eine eindeutige Erwartungshaltung lässt sich aber aus den 
Medien nicht ableiten. 
Wenngleich wir in der Medienberichterstattung zwischen 1.1. und 13.2.2008 keine Hinweise 
auf den ,,Fall Zumwinkel* bzw. „Steueraffäre‘ finden — bis auf den bereits erwähnten Artikel 
im SPIEGEL vom 11.2. — so ist das Wissen um die Vorwürfe an den Liechtensteinischen 
Finanzplatz, gerade auch im Bereich Steuern, nicht neu. Bereits im Bericht und Antrag der 
Regierung an den Landtag zu den „Außenpolitischen Zielen Liechtensteins“ (Bericht und An- 
trag der Regierung, Nr. 62/2007 vom 15.5.2007) heißt es: „Die teilweise vom Ausland geübte 
Kritik am Finanzplatz Liechtenstein dürfte auch in Zukunft nicht verstummen und wie schon 
bisher auch politischen Druck nach sich ziehen." Der liechtensteinische Botschafter in Berlin, 
Prinz Stefan von und zu Liechtenstein, hat es in einem Interview (Liechtensteiner Vaterland, 
15.3.2008, 9) auf den Punkt gebracht: ,,Es ist einfacher die Sahara zu begrünen als das Image 
von Liechtenstein aufzubessern. [...] Mit ein Grund für diese schwere Aufgabe ist häufig eine 
gewisse Arroganz in Deutschland plus Informations-Desinteresse." Nun, einen positiven 
Aspekt hat die ,,Steueraffáre" insofern, als sich Liechtenstein über Informationsdesinteresse 
nicht mehr zu beklagen hat. 
Es fällt jedoch auf, dass der SPIEGEL am 11. Februar, also drei Tage vor Festnahme von 
Zumwinkel, das Thema Liechtenstein durch den Artikel über die Schweiz und die LLB quasi 
vorbereitet (,QSCHW ARZGELD - Letzte Rate in Zürich“, 44). 
Es ist zwar nicht von der LGT die Rede. Doch beschreibt dieser Artikel die Versuche eines 
früheren Bankráubers mit angeblich ihm zugespielten Konto-Daten die Liechtensteinische 
Landesbank (LLB) zu erpressen. Es ist von deutschen Bankkunden die Rede, die durch diesen 
Vorgang in Bedrängnis geraten könnten: „Betroffen sind auch Hunderte deutscher Kunden, 
die in Liechtenstein womöglich Schwarzgeld-Konten unterhalten. [...] Seine Liste aber, oder 
eine Kopie des Dokuments, bedroht bis heute das Liechtensteiner Bankgeheimnis und die 
Kunden, deren Daten sie offenbart. Deutsche Steuerfahnder hätten das Dokument nur zu 
gern.“ (Hervorhebung durch die Autorin). 
Viele Schweizer Medien haben diese Geschichte in den folgenden Tagen aufgegriffen und 
darüber berichtet. 
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