in der Nähe der Sücka bleiben zu dürfen, damit er wenigstens das
Kuhgeläute hören könne. Der Pfarrer tat ihm den Gefallen und
verbannte ihn in eine Höhle oberhalb der Sücka. Diese Höhle —
eigentlich ein Loch, das senkrecht nach unten in den Felsen führt
— oberhalb des Alten Tunnels heisst heute noch Cherisloch. Seit
seiner Verbannung in dieses Loch hat man den Cheris nicht mehr
gesehen. Und Hirten und Sennen arbeiteten wieder gerne auf der
Sücka.
Auf dem Weg zum Steg gingen eines Tages zwei Buben am Che-
risloch vorbei. Einer der Buben warf einen Stein hinunter. Da
kam der Geist des Sückacheris aus dem Loch und der Bub rannte
erschrocken davon.
Die Hirten auf den Alpen machten aus ihren Stöcken oft geschnitz-
te Kunstwerke, liessen im Herbst aber oft diese Stöcke liegen, wenn
sie mit dem Vieh die Alp verliessen. Einige Triesenberger Mädchen
gingen eines schönen Herbsttages auf die Sücka, um eben diese
schönen Stöcke einzusammeln. Als sie bei der Alphütte ankamen,
schaute ein Senn in seinem Sonntagsgewand aus dem Fenster. Die
Mädchen erschraken, sie erkannten den Cheris und rannten weg.
Eine Ziegenherde auf der Sücka wurde eines Tages verrückt und
rannte wie besessen in Richtung Heubüal. Der Hirte war erstaunt,
weil er nichts ausmachen konnte, was seine Herde in diese Panik
versetzt hatte. Doch dann hörte er, wie ein Fenster der Alphütte
geöffnet wurde. Er drehte sich um und sah, wie der Geist des
Sückacheris herauslachte.
Eines Tages fiel eine Ziege, die einer armen Triesenberger Witwe
yehörte, in das Cherisloch. Der Ziegenhirt holte einen anderen
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