Volltext: Liechtensteiner Sagen neu erzählt

Der Schimmel vom Malanser 
Auf dem Malanser oberhalb von Eschen wohnte einst ein Raub- 
ritter mit vielen Knechten. Die Bauern von Eschen und Mauren 
schlossen sich zusammen und zündeten eines Sonntags die Burg 
des Raubritters an. Die Knechte starben alle im Feuer, doch der 
Raubritter konnte auf seinem Schimmel flüchten. Die Bauern 
folgten ihm, auf der Flucht streifte er einen Felsen und kam tödlich 
zu Fall. Seither muss er mit dem Schimmel auf dem Malanser so 
lange spuken, bis er verbüsst hat, was er den Bauern angetan hatte. 
Der Teufel auf Güedega 
Auf Güedega an der Gemeindegrenze zwischen Mauren und Eschen 
kamen sieben Männer auf die Idee, Geld vom Teufel zu verlangen. 
Sie trieben allerlei Hokuspokus, und drei Tage lang redeten sie nicht, 
schliefen nicht und sogar auf Essen und Trinken verzichteten sie. Da 
kam der Teufel wirklich zu ihnen und stellte einen Sack vor sie hin. 
Der Teufel stellte die Bedingung, dass der Siebente mit ihm kom- 
men müsse, dann könnten sie den Sack behalten. Die sieben Män- 
ner rannten hin und her, denn keiner wollte der Siebente sein, und so 
konnte der Teufel nicht abzählen, aber er machte eine Bewegung und 
alle standen starr auf ihrem Platz. Bis auf einen, dem seine Stiefmutter 
etwas Geweihtes in das Futter seines Kittels genäht hatte. Dieser holte 
sogleich den Pfarrer von Mauren, doch an der Gemeindegrenze blieb 
er stehen, da von hier an der Eschner Pfarrer zuständig war. Er holte 
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