Volltext: Liechtensteiner Sagen neu erzählt

Der Schimmel in der Lochgass 
Früher hiess die heutige Schimmelgass in Vaduz bis hinauf zur 
Schlossstrasse Lochgass. Der Name Schimmelgass geht auf eine 
Sage zurück, wonach dort ein geiziger Bauer gewohnt hatte. Die- 
sem war das Eigentum anderer nicht heilig, und er stahl alles, was 
er ergattern konnte, sogar Pferde. Einmal ging er in der Heiligen 
Nacht am 24. Dezember seines Wegs. Über dem Rhein sah er bei 
einer Kirche einen gesattelten Schimmel angebunden. Sogleich 
sprang er auf ihn auf und ritt auf ihm der Lochgass zu. Der Schim- 
mel galoppierte so schnell auf Vaduz zu, dass seinem Reiter angst 
und bange wurde. Als das Pferd die Lochgass erreichte, glaubte 
sich der Bauer bereits am Ziel, doch das Pferd stoppte plötzlich 
und jäh, der Bauer fiel kopfüber vom Pferd und brach sich das 
Genick. Noch im Sterben sah er, wie sich der Schimmel in den 
Teufel verwandelte. Der Bauer musste von nun an als Schimmel 
die Lochgass hinauf- und hinuntergaloppieren. Der Spuk hörte 
erst auf, als man in der Lochgass ein Wegkreuz aufstellte. 
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