Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

auch wenn wir es manchmal gar nicht merken, da viele ihrer Produkte so gut verpackt sind.16Auch der Staat braucht die Wissenschaft für seine Entscheidungen, da er sie zu begründen und zu rechtfertigen hat. Inwie- fern ein liechtensteinischer Forschungsfonds, zu welchem im Jahr 2011 erste Vorarbeiten erfolgen, die Forschung am Liechtenstein-Institut zu- sätzlich zu fördern vermag, bleibt abzuwarten. Eine gewisse Hoffnung bleibt, zumal dies einer alten Forderung aus dem Kreise der liechtenstei- nischen Wissenschaft entspricht. Die finanzielle Ausstattung des Liechtenstein-Instituts war in all den Jahren insgesamt äusserst bescheiden. Was an Mitteln fehlte, wurde mit Idealismus und sicher auch mit Selbstausbeutung wettzumachen versucht. Auch mussten wiederholt Forscherstellen über einen längeren Zeitraum unbesetzt bleiben. Auftragsforschung ist für das Liechten- stein-Institut aufgrund der kaum kommerzialisierbaren Forschung so- wie dem Ziel der Bewahrung einer möglichst weitgehenden Unabhän- gigkeit nur in einem engen Rahmen möglich. Dienstleistungen – etwa Gutachten oder Auftragsstudien – sind eine Gratwanderung mit der Ge- fahr der Instrumentalisierung und sie sind für das Liechtenstein-Institut Anlass zu Selbstprüfung, Reflexion und Offenlegung, denn es leistet sei- nen Beitrag grundsätzlich auf der Basis wissenschaftlicher Forschung. Perspektiven Das Liechtenstein-Institut hat sich in den vier Fachdisziplinen zu einem Kompetenzzentrum für Liechtenstein-relevante Fragen entwickelt. Dank seiner Kleinheit und der spezifischen Fachbereichsstruktur er- scheint es als prädestiniert für interdisziplinäre Projekte, sei dies inner- halb der eigenen Institution, sei dies in Kooperation mit der Universität Liechtenstein oder anderen Hochschuleinrichtungen im In- und Aus- land. Dies wurde bereits in der Vergangenheit gezeigt, so etwa in der wissenschaftlichen Begleitung des europäischen Integrationsprozesses, welcher aus rechts-, wirtschafts- und politikwissenschaftlicher Perspek- tive beleuchtet wurde, ebenso in Fragen des politischen Systems, der Ge- waltenteilung und der Grund- und Menschenrechte, um nur wenige Bei- 39 
25 Jahre Liechtenstein-Institut 16Rheinberger 1998, S. 38.
	        

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