Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

Rahmenbedingungen Das Mikrogebilde Liechtenstein ist nicht mit einem Blick zu erfassen, dafür ist dieses Gemeinwesen viel zu komplex. Es ist nicht nur ein un- abhängiger Staat mit einer spezifischen Verfassung, einer weltweit aus- gerichteten Wirtschaft und eine Gesellschaft mit ausgeprägtem Eigenbe- wusstsein. Das Land hat auch eine eigene Geschichte und eigene Pro- zesse der politischen Willensbildung. So ist das Liechtenstein-Institut auch als räumlich und personell kleines Wissenschaftsgebilde gedacht und errichtet worden. Der Auf- und Ausbau ist deshalb auch nur in ei- nem begrenzten Rahmen möglich. Dieser Umstand erlaubt und garan- tiert gleichzeitig, dass die Forschung in einem überschaubaren Rahmen erfolgt, der es ermöglicht, effizient und kostengünstig zu arbeiten. Um das Potenzial der vier Disziplinen voll auszuschöpfen, ist es auf geeignete und motivierte Forscher und Forscherinnen angewiesen. Dabei ist auch Konstanz gefragt, damit das erarbeitete Fachwissen er- halten bleibt und die Forschungstätigkeit gesichert werden kann. Des- halb ist das Anstellungsmodell des Liechtenstein-Instituts flexibler ge- worden. Einerseits werden Forschende für ein Forschungsprojekt und eine definierte Bearbeitungsdauer von zwei bis drei Jahren angestellt. Dies war das ursprüngliche Standardmodell, womit von vornherein eine Rotation im Kreis der Forschenden angedacht war. Den positiven As- pekten dieser personellen Wechsel («brain-circulation»), nämlich fachli- cher Input, Vermeidung von Betriebsblindheit u. a., standen allerdings auch negative Aspekte gegenüber, insbesondere mangelnde Kontinuität in der Forschung und Wissensverlust («brain-drain»). Daher werden in- zwischen fallweise auch dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse einge- gangen, die durch projektbasierte Forschungsbeauftragte und Doktorie- rende ergänzt werden. Eine Schwierigkeit besteht darin, dass sich Forschende durch die Beschäftigung mit Liechtenstein-relevanten Themen in der internationa- len Forschungsgemeinschaft prima vista nur bedingt profilieren können. Die Rekrutierung von geeigneten in- und ausländischen Forschern und Forscherinnen fällt daher nicht immer leicht. Geeignete Forscher müs- sen zuerst gefunden werden. Einheimische Akademikerinnen und Aka- demiker wenden sich wegen der Attraktivität des liechtensteinischen Ar- beitsmarktes nicht ohne weiteres der Wissenschaft zu. Ausländische Forscher und Forscherinnen müssen andererseits zuerst mit dem Land 37 
25 Jahre Liechtenstein-Institut
	        

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