Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

(EFR).39Kernkomponente des EFR ist die Schaffung eines Binnenmark- tes für Forschung, in welchem Personen, Ideen und Technologien frei zirkulieren. Da die Kommission keine Definition des EFR vorgelegt hatte, musste das Konzept durch seine konkreten Inhalte eingegrenzt werden. Die Mitteilung der Kommission aus dem Jahr 2000 schlug fol- gende Aktionsfelder vor: –die Koordinierung bei der Schaffung und dem Gebrauch von For- schungseinrichtungen und nationaler Politiken, –die Verbesserung des Investitionsklimas, –die Steigerung der Mobilität von Forschern, –die stärkere Berücksichtigung der regionalen und internationalen Dimension von Forschung, –und die Schaffung eines Raumes gemeinsamer Werte. Um diese Ziele zu erreichen, schlug die Kommission den Einsatz aller möglicher Instrumente, d.h. informeller (rechtlich nicht-bindende), fi- nanzieller, rechtlicher und politischer, vor. Von den EU-Mitgliedstaaten präferiert wurden allerdings nicht-bindende Instrumente, insbesondere die Offene Methode der Koordinierung (OMK), welche eine «weiche» Koordinierung nationaler Politiken in Form von Benchmarking oder «policy learning» vorsieht. Die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten ak- zeptierten folglich den EFR als Integrationskonzept, allerdings nicht konzipiert als einen Transfer von Souveränität aufgrund nationaler Inte- ressen oder funktionaler Notwendigkeiten, sondern als ein Koordinie- rungsprojekt auf europäischer Ebene.40 Heute zählen fünf Initiativen zum Kern des Europäischen For- schungsraums: Regelung des Wissenstransfers, eine europäische Partner- schaft für Forscher (Mobilität), Gemeinsame Programmierung von For- schung, pan-europäische Forschungsinfrastrukturen und die internatio- nale Dimension des EFR. Hinzu kommen verschiedene andere Initiati- 346Heiko 
Prange-Gstöhl 39Europäische Kommission, Hin zu einem Europäischen Forschungsraum; Europäi- sche Kommission, Grünbuch «Der Europäische Forschungsraum: Neue Perspekti- ven»; auch Prange, Forschungs- und Technologiepolitik im europäischen Mehrebe- nensystem. 40Siehe Banchoff, Political Dynamics of the ERA; Kaiser / Prange, Managing Diver- sity in a System of Multi-Level Governance; Kaiser / Prange, Die Methode der of- fenen Koordinierung in der Europäischen Innovationspolitik; Kerber / Eckardt, Policy learning in Europe.
	        

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