Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

diese neutrale Gewalt («pouvoir neutre») hervorzubringen, denn sie ver- füge bereits über die notwendigen Institutionen: La monarchie constiutionelle a ce grand avantage, qu’elle créé ce pouvoir neutre dans la personne d’un Roi, déjà entouré de traditi- ons et de souvenirs, et revêtu d’une puissance d’opinion qui sert de sa base à puissance politique. L’intérêt véritable de ce Roi n’est au- cunement que l’un des pouvoirs renverse l’autre, mais que tous s’appuyent, s’entendent et agissent de concert.60 Demokratie ist – neben anderem – ein Verfahren zur Konfliktregulie- rung. Im demokratisch verfassten Rahmen treffen gegensätzliche Inte- ressen aufeinander, wird um Lösungen für die gesellschaftlichen Streit- fragen gerungen. Aus diesem Grund ist Demokratie auch immer eine prekäre Regierungsform, die der Einhegung des Konflikts in einen kon- sensuellen Rahmen bedarf. Aus dieser Perspektive ist – gemäss Constant – die Funktion des Monarchen darauf ausgerichtet, das Funktionieren der rechtsstaatlich-demokratischen Institutionen zu befördern und im Sinne eines über den Interessengruppen und Parteien stehenden Schieds- richters für einen gewissen Ausgleich zu sorgen. Die Schaffung der Funktion eines monarchischen Staatsoberhaup- tes hat gerade in der heutigen Zeit, in der Politik immer komplexer und unverständlicher wird, einen weiteren Vorteil: Sie erlaubt die Personali- sierung der Politik und ermöglicht dadurch eine Reduktion der Kom- plexität, wie bereits der Klassiker der britischen Verfassungslehre, Wal- ter Bagehot, festgestellt hat: The best reason why Monarchy is a strong government is, that it is an intelligible government ... To state the matter shortly, Royalty is a government in which the attention of the nation concentrated on one person doing interesting actions. A Republic is a government in which that attention is divided between many, who are all doing unintresting actions. According, so long as the human heart is strong and the human reason weak, royalty will be strong because it appeals to diffuesed feeling, and Republics weak, because they appeal to the understanding.61 328Zoltán 
Tibor Pállinger 60Ibid. 61Bagehot (1910), S. 106 und 112.
	        

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