Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

Liechtenstein vor der Herausforderung der Europäisierung Sieglinde Gstöhl und Christian 
Frommelt 1.Einleitung: ein Vierteljahrhundert europäische Integration Als das Liechtenstein-Institut 1986 gegründet wurde, zeichneten sich für das Fürstentum Liechtenstein bereits Fragen der europäischen Integra - tion ab. Die Europäischen Gemeinschaften (EG) nahmen nach Jahren der «Eurosklerose» die Vollendung des Binnenmarktes in Angriff, und die Mitglieder der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA), seit 1972 mit der EG durch bilaterale Freihandelsabkommen verbunden, be- fürchteten wirtschaftliche Nachteile. Diese Befürchtungen lösten neue integrationspolitische Debatten aus, denen sich auch Liechtenstein nicht entziehen konnte. 1989 schrieb der Gründer des Liechtenstein-Instituts, Gerard Batli- ner, dass Liechtenstein mit zwei ineinandergreifenden Phänomenen kon- frontiert sei, der «Attraktivität des bilateralen, internen Soges des Gravita- tionsfeldes der Schweiz» und dem «Mediatisierungsdruck der europäi- schen Integration», wobei die stärkere Anbindung an die Schweiz, ange- sichts des EG-Binnenmarktprojekts, «mit gleichzeitigem Substanzverlust des Zollvertrages» einhergehe.1Liechtenstein stellte sich alsbald diesen Herausforderungen und entwickelte eine eigenständige Europapolitik. 2010 konnte die Regierung Rückblick auf «15 Jahre Mitgliedschaft des Fürstentums Liechtenstein im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR)» halten.2Unter Berücksichtigung der Stellungnahmen verschie- 171 
1Batliner, «Liechtenstein und die europäische Integration», Kleine Schriften, 14, Va- duz: Verlag der LAG, 1989, S. 14. 2Liechtenstein, Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag des Fürstentums Liechtenstein betreffend 15 Jahre Mitgliedschaft des Fürstentums Liechtenstein im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), Nr. 17, Vaduz, 23. 3. 2010.
	        

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