498 Gulden aufgelistet, welche die Mutter ihrer Tochter
Maria Katharina Bello offenbar schuldig geblieben
war."
Dieser mobile Besitz der verstorbenen Elisabeth Ender
wäre als Erbe der Maria Katharina Bello, ihrer Halb-
schwester Franziska Bello sowie den Kindern des 1855
verstorbenen Sohnes Franz Xaver Ender zugutegekom-
men. Johann Jehle als Vormund der minderjährigen Kin-
der von Franz Xaver Ender erklárte jedoch bereits im
November 1859 den Verzicht auf dieses Erbe zugunsten
von Maria Katharina Bello, die ihre verstorbene Mutter
jahrelang gepflegt und die dafür versprochene Entschä-
digung offensichtlich nicht erhalten hatte. "^
Der Nachlass von Elisabeth Ender und Karl Bello
wurde am 28. Mai 1861 definitiv geregelt. Im entspre-
chenden Protokoll ist Maria Katharina Bello als alleinige
Erbin der Verstorbenen angeführt. Sie erhielt das Haus
Nr. 26 in Nendeln zugesprochen, dazu «ein Heugut in
der Rütti» im Umfang von 408 Klaftern — im Gesamtwert
von 1053 Gulden und 96 Kreuzern. Im Gegenzug hatte
Maria Katharina Bello folgende Passiva zu begleichen:
170 Gulden für den Eschner Zehentfonds, 130 Gulden
für den herrschaftlichen Armenfonds sowie rund 92 Gul-
den als weitere Abgaben und Schuldigkeiten. Für ihre
Halbschwester, die in Schlins verheiratete Franziska
Bello, bezahlte Maria Katharina Bello eine restliche Abfin-
dungssumme in Hóhe von 28 Gulden und 26 Kreuzern.
Das Protokoll ist von Maria Katharina Bello sowie von
Franziska Bello, verheiratete Frick, unterzeichnet.!/?
Das Haus Nr. 26 in Nendeln war bis 1875 im Besitz
von Maria Katharina Bello, dann wurde es von Josef
Lampert aus Triesenberg und schliesslich 1883 von Jo-
hann Marxer übernommen. 1877 war das Wohnhaus auf
der Basis der alten Grundmauern neu errichtet worden.
Josef Gebhard Marxer, ab 1923 Besitzer der Hofstátte,
liess 1926 die Stallscheune neu erbauen, unter Verwen-
dung von Holz aus dem ursprünglichen Bau von 1804
bis 1807.7
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«Aktivstand»
Aus dem Nachlass
von Elisabeth Ender
«Schätzung»
In Gulden (fl.) und
Kreuzer (kr.)178
«Ein Fass» 1 fl. 30 kr.
«Ein Geiss» 4 fl.
«Zwei Stück Schweine» 9 f].
«Ein Federbeth» (Federbett) 5 fl.
«Fünf Bet thiecher» (Betttücher) — 5 fl.
«Sieben Lein thiecher» 4 fl.
(Leintücher)
«Acht Hempten» (Hemden) 5 fl.
«Zwei Laubsáck» 2 fl.
«Ein Mehltrog» 50 kr.
«Zwei Hauen» 34 kr.
«Zwei Schaufeln» 1 fl.
«Zwei Kherrzen» (Kerzen) 54 kr.
«Ein Axt» 44 kr.
«An Parzolin» 2 fl. 30 kr.
(Porzellan, Geschirr)
«An Glass» (Gläser) 48 kr.
«Ein Laterne» 26 kr.
«Ein Betschtat» 54 kr.
(Unterbau zum Bett)
«Ein Buchsstauden» 30 kr.
«Ein Spansagen» (Säge) 12 kr.
«Zwei Kupfer-Pfannen» 4 fl.
«Zwei Missing Kellen» 58 kr.
(Messingkellen)
«Ein Kátzy» (Katze) 64 kr.
«Drei Lehen Stühl» 1 fl.
(Stühle mit Lehne)
«Zwei Zigaren Fässl y» 18 kr.
«Drei Kübel» 35kr.
«Ein Maulken» (Molke?) 16 kr.
«Zwei Spinden» 80 kr.
«Ein Molken» 4 kr.
«Zwei Schmalzkübel» 21 kr.
«Ein Haspel» 66 kr.
«Zwei Klafter Heu» 30 fl.
«Ein Viertel Weizen» 1 fl. 2 kr.
«Ein Viertel Dürken» (Türken) 1 fl. 2 kr.
Summe 82 fl. 48 kr.
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