Volltext: Jahrbuch (2017) (116)

leider nicht weiter konkretisiert werden. Im Rahmen 
einer Tagung in Feldkirch zum Thema Unternehmensge- 
schichte und der Besichtigung des Wirtschaftsarchivs 
Vorarlberg war es dem Vereinsvorsitzenden zwar mög- 
lich, Einblicke in die Archivtätigkeit der privaten Wirt- 
schaft und in ähnliche Bemühungen von Vereinen in un- 
seren Nachbarländern zu gewinnen, eine konkrete Pla- 
nung für ein Wirtschaftsarchiv Liechtenstein konnte der 
Vorstand jedoch noch nicht in Angriff nehmen. Gesprä- 
che mit dem Amt für Kultur, insbesondere bezüglich ei- 
ner möglichen Kooperation mit dem Landesarchiv, 
brachten bisher keine Klärung und das Interesse der 
Wirtschaftsverbände und Unternehmen ist weiter abzu- 
klären. 
Wissenschaftliche Projekte im Überblick 
Im Berichtsjahr 2016 hatte der Historische Verein die 
Trägerschaft der Projekte «Liechtensteinisches Urkun- 
denbuch» und «Edition von Dokumenten zur liechten- 
steinischen Auswanderung» inne. Ausführliche Darstel- 
lungen der Tätigkeiten im Rahmen der beiden Vereins- 
projekte finden sich in separaten Berichten im Anschluss 
an die Jahresrechnung und den Prüfungsbericht der Re- 
visionsstelle. An dieser Stelle wird lediglich mit kurzen 
Zusammenfassungen ein grober Überblick über die Pro- 
jektaktivitäten im Jahr 2016 gegeben. Der Vereinsvor- 
stand dankt allen Projektmitarbeitern und den Mitglie- 
dern der begleitenden Kommissionen für ihre wertvolle 
Mitarbeit. 
Projekt «Liechtensteinisches Urkundenbuch (LUB)» 
Mit Beschluss vom 10. Juni 2016 genehmigte der 
Landtag die Finanzierung des Projekts LUB für die Jahre 
von 2016 bis 2022. Auf dieser Grundlage führte der Pro- 
jektbearbeiter Claudius Gurt mit einem 50-Pro- 
zent-Pensum die Arbeit an diesem für die Erforschung 
der mittelalterlichen Landesgeschichte grundlegenden 
Quellenwerk planmässig fort. Der in Bearbeitung ste- 
hende erste Band des zweiten Teils des Liechtensteini- 
schen Urkundenbuchs [LUB II/1] wird die Schriftzeug- 
nisse für die Herrschaftszeit der Freiherren von Brandis 
(1417-1510) umfassen. 
Im Berichtsjahr 2016 konnten die Editionsarbeiten an 
den für das LUB relevanten Schriftdokumenten aus 
Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Jahrbuch Band 116, 2017 
dem Stadtarchiv Feldkirch abgeschlossen werden. An- 
schliessend wurde die Sichtung und die Aufnahme der 
für das LUB in Frage kommenden Schriftzeugnisse im 
Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz vorgenommen 
und mit den Transkriptions- und Editionsarbeiten an 
diesem umfangreichen Quellenbestand begonnen. Die 
Arbeit an diesem Quellenbestand soll im Jahr 2017 fort- 
geführt werden. Insgesamt konnten im Berichtsjahr 37 
Dokumente fertig bearbeitet sowie die Arbeiten für die 
Internet-Version des LUB II digital für diese Schrift- 
zeugnisse abgeschlossen werden. Anhand von derzeit 
586 Orts- und 1331 Personennamen sowie 2070 Sach- 
wörtern können die Besucherinnen und Besucher der 
Online-Version des LUB dessen Informationsfülle ab- 
fragen. Damit stellt das LUB digital der historischen 
Forschung zweifellos ein wichtiges Instrument zur Ver- 
fügung. 
Projekt «Edition von Dokumenten zur liechten- 
steinischen Auswanderung» 
Der Projektbearbeiter Lukas Ospelt hat das am 1. Ok- 
tober 2015 gestartete Projekt im Berichtsjahr 2016 mit ei- 
nem 50-Prozent-Pensum weitergeführt. Die elektroni- 
sche Edition macht eine Auswahl von Dokumenten zur 
liechtensteinischen Auswanderung in die USA im 
19. Jahrhundert sowie im ersten Drittel des 20. Jahrhun- 
derts für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Schwerge- 
wicht liegt auf Privatbriefen aus Liechtenstein nach 
Amerika, die Einblicke in die liechtensteinische Alltags- 
geschichte der damaligen Zeit eröffnen und so einen ein- 
zigartigen Wert als sozialgeschichtliche Quellen darstel- 
len. Der abschliessende Editionsstand im E-Archiv 
(www.e-archiv.li) beläuft sich auf 207 Briefe und auf — 
projektübergreifend — 3546 Personenartikel. 
Das Forschungsprojekt ist ein Partnerschaftsprojekt 
zwischen dem Historischen Verein für das Fürstentum 
Liechtenstein als Projektträger und dem Amt für Kultur 
bzw. dem Liechtensteinischen Landesarchiv. Begleitet 
wird die Projektarbeit von einer Expertenkommission, 
die aus Aldina Sievers für den Historischen Verein und 
Rupert Tiefenthaler für das Liechtensteinische Landes- 
archiv besteht. 
Die Editionsarbeit stellte sich als sehr zeitintensiv 
heraus, sodass das ursprünglich für ein Jahr angelegte 
Editionsprojekt um drei Monate verlängert wurde, um 
der anfänglich geplanten quantitativen Zielvorgabe 
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