nada — wie schon in Liechtenstein zusammen mit den
ukrainischen Kollegen geplant, besonders mit Sinski. Sa-
lamay bemühte sich um das kanadische Visum. Und er
schrieb sich im Juni 1951 noch an der «Ecole Pratique des
Bois et Forets» ein, mit dem Ziel zur Ausbildung als
«sous-ingénieur des industries du bois».® Er dachte of-
fenbar an Arbeit in den kanadischen Wäldern.
Endlich Kanada
Salamay erhielt von den kanadischen Migrationsbehörden
die Bewilligung zur Einwanderung. Nach den vorge-
schriebenen Impfungen reiste er Mitte Oktober 1951 allein
voraus, per Schiff. Gepäck hatte er an die Adresse von Mi-
chael Sinski in Montreal gesandt. In Quebec liess er sich als
Arbeitsuchender registrieren. Im Februar 1952 folgte seine
Frau mit dem fünf Monate alten Söhnchen Paul nach. In
Kanada wohnte die junge Familie in Montreal, zeitweise
wohl auch in Quebec. Die junge Frau Salamay-Chante-
mille meldete sich beim französischen Konsulat an, sie
und das Kind waren weiterhin französische Staatsangehó-
rige. Joseph Salamay selber war staatenloser Immigrant.
Salamay erwarb einen kanadischen Führerschein. Die Sa-
lamays hatten sicher Kontakt mit Michael Sinski.
Vom Juli 1952 bis zum Februar 1953 — es war die Zeit
des Koreakriegs — arbeitete Salamay bei «Sorel Industries
Limited». Diese in Quebec am Ufer des St. Lorenzstroms
stationierte Firma produzierte im Zweiten Weltkrieg
Kanonen für die Alliierten. Kanonen der Firma wurden
danach auch im Koreakrieg eingesetzt." In welcher
Funktion Salamay tátig war, ist nicht bekannt, wohl eher
in der Verwaltung als in den Maschinenhallen.
Im Juni 1953 meldete Salamay beim Handelsgericht
der Provinz Québec die Gründung eines eigenen Unter-
nehmens mit dem Namen «Modern Baby» an. Es sollte
offenbar zusammenlegbare Kinderbettchen aus Metall
fabrizieren. Ein ertragreiches Geschàáft wurde daraus
nicht.
69 Ebenda,S.288.
70 Siehe https://archivescanada.accestomemory.ca/fonds-fonds-
sorel-industries-limited . — https://commons.wikimedia.org/wiki/
Category:Sorel Industries Limited .
Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Jahrbuch Band 116, 2017
Im Februar 1951 heiraten Monique Chantemille (Bild) und Joseph
Salamay in Paris.
Unten: Joseph Salamay arbeitet 1952/53 in Québec/Kanada bei
«Sorel Industries Limited», die Firma produzierte in der Zeit des
Zweiten Weltkriegs und des Koreakriegs Kanonen (Foto 1943).
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