Volltext: Jahrbuch (2014) (113)

78 Kudryavtseva Tamara: Die Sage vom lichten 
Stein 
Die Sage vom lichten Stein, die mit dem Namen des Fürs- tentums Liechtenstein verbunden wird, liegt in mehreren Varianten vor. Der nachfolgende Beitrag befasst sich mit diesen verschiedenen Fassungen und versucht, diese in einen geschichtlichen Kontext zu stellen. Eine der jüngs- ten Publikationen der Sage vom lichten Stein ist im Buch «Liechtensteiner Sagen» von Dino Larese zu finden, das im Jahr 2004 erschien. Diese Variante sei nachfolgend im Wortlaut 
zitiert: Es war einmal ein Bauer, der friedlich seinen Acker pflügte. Böse Ritter verhöhnten ihn, ritten in den Acker und zerstör- ten mutwillig seine Arbeit. Aber gottergeben begann der Bauer 
sein Werk von neuem. Da fand er in der Erde, wohl durch den Hufschlag eines Pferdes emporgeworfen, einen sonderbaren, hellen, lichten Stein. Als er sinnend den Stein betrachtete, kam ein fremder Wanderer daher und weissagte ihm: «Dieser Stein spricht die Zukunft über dein Geschlecht aus. Er bringt dir Reich- tum, Ruhm und Ehre, und deine Enkel werden eine Krone tragen und über das kleine, aber glückliche Land segensvoll herrschen.» Was der Wanderer voraussagte, sollte sich wunderbar erfüllen. Die Märe vom Bauern und seinem lichten Stein wurde überall an den Herdfeuern erzählt, und der Bauer bekam zugleich seinen Namen: Er hiess von nun an «Lichtenstein». Aus dem Bauern- geschlecht der Lichtenstein aber wuchs das fürstliche Geschlecht Die Veste Liechtenstein in Maria Enzersdorf bei Mödling; kolorierte Lithographie, um 1844.
	        

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