Volltext: Jahrbuch (2014) (113)

125 Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Jahrbuch Band 113, 
2014zu 
empfehlen, die Interesse an einem Überblick und an spannenden Detailfragen zu einzelnen Forschungsfel- dern der Thematik «Die Liechtenstein und die Kunst» haben. Aber auch Fachfremden und kunstinteressierten Laien bietet die Arbeit einen in der Regel gut lesbaren Einblick in die aktuellen Forschungen. Bildnachweis LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, 
Vaduz-Vienna Anschrift der Autorin Dr. Cornelia Herrmann, Alte Landstasse 5, FL-9495 
Triesen 
Forschungsprojekten hervorgegangen, die mit wertvollen neuen Ergebnissen abgeschlossen werden konnten. Dass die Leistungen der Liechtenstein durchaus diffe- renziert zu betrachten sind und nicht alle Projekte dau- erhaft von Erfolg gekrönt waren, bestätigt beispielsweise Smutný in seinem Beitrag über die liechtensteinischen Wirtschaftsmassnahmen im 17. bis zur Mitte des 20. Jahr- hunderts. Dass es um mehr ging als um ein einseitiges Verhältnis, das der Mäzen gegenüber den beschenkten Institutionen aufbaute, machen Šopak und Kouřilová vom mit der Analyse der Rolle des 1883 gegründeten Schlesischen Museum in Troppau beim Prozess der Suche nach der Identität Schlesiens und der Veranke- rung der Liechtenstein-Forschung an dieser Einrichtung deutlich. Viele Werke der Renaissance sind im Auftrag von Fürstenhöfen entstanden und zentrale Bereich der Barockkunst wurden vom Geschmack absolutistischer Herrscher geprägt. Diese Sicht auf die Dinge präzisiert beispielsweise Radka Miltová. Es wird deutlich, ohne die Bedeutung und den Bildungsgrad der Liechtenstein über die Massen hervorheben zu wollen, dass dem Künstler nicht allein der Einfluss auf den Entstehungsprozess des Kunstwerks zukam und im höfischen Mäzen nicht nur der Geldgeber zu sehen war. Die ikonografische For- schung hat auch in anderen Detailstudien nachgewie- sen, dass Vorstellungen des Fürsten oder seiner engsten Berater für die am Hof entstandene Kunst massgebend waren. Was im späten 18. Jahrhundert als unzulässige Einmischung von inkompetenter Seite missbilligt wurde, war an den Höfen der Renaissance- und Barockzeit selbstverständlicher Brauch. Die wissenschaftlichen Untersuchungen der versier- ten Autoren erfolgen auf einer sehr breiten Quellenbasis. Eine Zusammenstellung der schriftlichen Quellen und der Sekundärliteratur ist im Syntheseband zu finden, auf den leider im Band 3 der Forschungsreihe nicht verwie- sen wird. Der Leser wird jedoch zunächst ausführlich mit Informationen in den Anmerkungen entschädigt. Zudem wäre ein Namen- und/oder Sachregister hilfreich gewe- sen. Eine ausreichende Zahl an Abbildungen begleitet den Text. Manch eine der Illustrationen hätte man sich in grösserem Format gewünscht, wie beispielsweise das Deckengemälde von Rottmayr im Palais Liechtenstein (Beitrag Polleroß). Für den Kenner ist dies kein Problem, und einem Tagungsband, da kein Bildband, angemessen. Die Lektüre des Bandes ist Zeit- und Kunstgeschichtlern
	        

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