Volltext: Jahrbuch (2013) (112)

210Jahresbericht des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein 
2012 
Drucklegung in verdankenswerter Weise zur Verfügung gestellt wurde. Auf der Grundlage dieses Werks sowie weiterer Fachliteratur wurden diejenigen Dokumente identifiziert, die grundsätzlich für die Aufnahme in das Quellenwerk in Frage kommen, und in einer nach sach- lichen Kriterien (Kategorien) geordneten Liste zusammen- gestellt. Diese Liste, die derzeit 268 Seiten umfasst, bildet die Grundlage für die Bearbeitung der Quellenedition zur liechtensteinischen Geschichte von 1900 bis 1928. Von April bis Juli 2012 wurden die wichtigsten Do- kumente zur Geschichte der liechtensteinischen Verfas- sung von 1921 bearbeitet, das heisst transkribiert, mit einem Anmerkungsapparat versehen, gescannt und auf www.e-archiv.li veröffentlicht. Vom Parteiarchiv der «Va- terländischen Union» wurden die Dokumente der soge- nannten «Schlossabmachungen» vom September 1920 leihweise zur Verfügung gestellt. Offen sind noch einige Quellen zur Verfassungsgeschichte in privaten Dokumen- tensammlungen, für die eine nicht immer leicht zu erhal- tende Zustimmung von privater Seite erforderlich ist. Von März bis Mai wurden daneben ausgewählte Dokumente aus der Kategorie der liechtensteinisch-österreichischen Beziehungen behandelt, nämlich vorerst zur Errichtung der liechtensteinischen Gesandtschaft in Wien und zur Kündigung des Zoll- und Steuervertrags von 1852/1876 mit Österreich nach dem Ersten Weltkrieg. Ende Juli 2012 wurde mit der Bearbeitung der Kategorie «Regierung» begonnen, die in einem engen sachlichen Zusammen- hang zur liechtensteinischen Verfassungsgeschichte steht. Breiten Raum nahm dabei die Landesverweser- oder Peerfrage ein. Im September konnte diese Kategorie ab- geschlossen werden. Noch im August 2012 wurden die Dokumente zur Kategorie «Erster Weltkrieg» nach ihrer Bedeutung bewertet und dann von September bis No- vember bearbeitet. Im November und Dezember wurde schliesslich die Kategorie «Beziehungen zu Österreich» behandelt. Anfang Januar 2013 wandten sich die Projekt- bearbeiter der Kategorie «Beziehungen zur Schweiz» zu. Zu Beginn des Jahres 2013 waren im Internet 257 Do- kumente frei geschaltet. Ausserdem fanden sich auf der Webseite des Projekts – allerdings projektübergreifend – 1’305 Personen- und 180 Körperschaftsartikel. Im September 2012 wurde eine EDV-Mängelliste be- treffend die Webseite und das CMS erstellt und an die Firma GMG in Buchs weitergeleitet. Die bemängelten Punkte wurden grösstenteils 
behoben. 
Projektorganisation Die Quellenedition ist ein Nachfolgeprojekt zu der von der «Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg (UHK)» angestossenen Edition von Dokumenten zur liechtensteinischen Geschichte von 1928 bis 1950 durch das Liechtensteinische Landesarchiv. Die Ergebnisse des zwischen 2008 und 2011 laufenden Projekts mündeten in einer Internet-Datenbank (www.e- archiv.li) sowie Ende 2011 in der Edition ausgewählter Quellen in Buchform im Verlag des Historischen Vereins.1 Das neue, nunmehr vom Historischen Verein getra- gene Projekt wird wiederum von den beiden Historikern Stefan Frey und Lukas Ospelt mit einem Arbeitspensum von jeweils 50 Prozent bearbeitet. Yvonne Heeb ist mit einem Arbeitspensum von 40 Prozent für die Transkrip- tion der Dokumente zuständig. Die Projektmitarbei- ter geniessen Gastrecht im Landesarchiv bzw. im – mit 1. Januar 2013 – neu geschaffenen Amt für Kultur. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet durch eine Expertenkommission, der Staatsarchivar Paul Vogt, Aldina Sievers, vormalige Präsidentin des Historischen Vereins, und Dr. Rupert Quaderer, Forschungsbeauftrag- ter am Liechtenstein-Institut, angehören. Besagte Kom- mission tagte am 27. Februar und am 24. Oktober 2012. Sie behandelte und genehmigte die Editionsgrundsätze, die Vorgehensweise und den Zeitplan. Am 13. Juni 2012 wurde das Projekt dem neuen Präsidenten des Histo- rischen Vereins, Guido Wolfinger, 
vorgestellt. Arbeitsstand Die Projektbearbeiter waren zunächst mit der Adaption der Editionsgrundsätze für die digitale Quellenedition sowie mit den Richtlinien für die Erfassung der Doku- mente im CMS (Content Management System) befasst. Ferner wurden zwei Varianten für einen Projektzeitplan erstellt (Projektdauer von drei Jahren mit Buchpublikation, Projektdauer von zwei Jahren ohne Buchpublikation). Die Entscheidung für eine der beiden Varianten ist davon ab- hängig, ob genügend Sponsoren gefunden werden können. Von Mitte Februar bis Ende Mai 2012 waren die Bear- beiter mit der Auswertung des etwa 1’800 Seiten starken Manuskripts «Bewegte Zeiten. Liechtenstein von 1914 bis 1926» beschäftigt, das von Rupert Quaderer schon vor der Kapitel_8_Jahresbericht_2012.indd   21011.06.13   15:50
	        

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