Volltext: Jahrbuch (2013) (112)

15 Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Jahrbuch Band 112, 201321 
LI LA RA 
1/16/9. 
Die Sitzungen widmeten sich total 1’433 Verhandlungs- gegenständen, welche sich aus 1’313 Streitfällen, 70 An- trägen, 30 Berichten und 20 Bekanntmachungen zusam- mensetzen. Bei manchen Streitfällen wurden gleich meh- rere Delikte behandelt. Von den sieben überlieferten Verhören 1692 fanden alle bis auf eines in Vaduz statt. Für die Jahre 1699 bis 1704 liegen ausschliesslich die Pro- tokolle von Verhören auf Rofaberg vor. Vaduz erscheint in den Verhörtagsprotokollen erst wieder einmalig 1704 und dann regelmässig ab 1705. Einen festen Tag, an dem Verhörtage abgehalten wurden, scheint es zu dieser Zeit nicht gegeben zu haben. Dies änderte sich erst mit der Gerichtsordnung vom 21. Oktober 1772.21 Rein rechnerisch ergeben sich für die ausgewerteten 21 Jahre etwa rund 18 Verhörtage pro Jahr. Pro Sitzung wurden durchschnittlich drei bis vier Fälle angehört. 1713 ist mit zwei Sitzungen das Jahr mit den wenigsten 
Verhören, während 1706 an 39 Verhörtagen am häu- figsten zu Gericht gesessen wurde. In den Jahren 1699 und 1705 bis 1711 fanden mehr als 20 Verhörtage pro Jahr statt, 1692, 1703 und 1712 bis 1716 weniger als die Hälfte. Nur während zwei Jahren wurden monatlich Verhörtage abgehalten: 1707 insgesamt 29 (20 in Vaduz, 9 auf Rofaberg) und 1710 insgesamt 27 Sitzungen (12 auf Rofaberg, 12 in Vaduz und 3 in Rennhof). Die be- vorzugten Monate für Verhörtage scheinen März und Oktober gewesen zu sein. Sie erinnern an die zweimal jährlich stattfindenden «Zeitgerichte», das Maien- und das Herbstgericht, welche es zu der besagten Zeit jedoch nicht mehr gab. Sie fanden in Vaduz bei der Linde vor der Kapelle St. Florin statt und auf Rofaberg bei der Ka- Der Gerichtsort Rofaberg in Eschen mit der Heiligkreuz-Kapelle. Lithographie von Peter Klitsch.
	        

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