Volltext: Jahrbuch (2013) (112)

149 Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Jahrbuch Band 112, 
2013Abb. 
10: Entwurf, Fürstenhuldi- gung 1718/1939, Eugen Zotow, 1939 (oben). Abb. 10a: Fürstenhuldigung 1718/1939, Eugen Zotow, 1939 (unten). 
variierten die Brief marken-Einnahmen. Im Krisenjahr 1937 alimentierten sie mit 750‘000 Franken immerhin ein Viertel der gesamten Staatseinnahmen – dringend benö- tigtes Geld für Krisenmassnahmen. In diesem Kontext erschien 1937 eine Markenserie «Arbeitsbeschaffung» (Abb. 8). Öffentliche Arbeit wurde beim Strassen- und Brückenbau, an Rhein und Kanal und bei Rüfeverbauungen organisiert. Es reichte nicht für alle. Politischer Verteilungsstreit resultierte. Arbeits- beschaffung für Frauen gab es kaum. 1937/38 schuf 
Matthäus Schiestl aus München eine Serie von Landschaftsmarken auf der Grundlage von Zeichnungen, die er während seines hiesigen Aufent- halts schuf, darunter die 
Kapelle von Masescha oder der Bauer vor blühenden Bäumen mit den Bergen ob Balzers im 
Hintergrund (Abb. 9). Die Schiestl-Marken riefen anfäng- lich Kritik hervor – was Vizeregierungschef und Land- tagspräsident Anton Frommelt zu einer Verteidigungs- schrift 
motivierte. Selbstbehauptung 1938 erfolgte der 
Anschluss Österreichs an Hitlers Gross- deutschland. Nun war auch Liechten stein anschluss- gefährdet. Ab 1938 gab es die einheimische NS-Partei «Volksdeutsche Bewegung in Liechtenstein». Sie ver- suchte im März 1939 einen Anschlussputsch, der knapp scheiterte. Ab dem Herbst 1940 gab sie das NS-Kampf- blatt ‹Der Umbruch› heraus. Angesichts der äusseren Kapitel_6_Geiger.indd   14911.06.13   15:48
	        

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