Volltext: Jahrbuch (2013) (112)

133 Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Jahrbuch Band 112, 201359 
 1970 wurde die bis dahin praktizierte Filmzensur durch Ein- richtung einer Filmberatungsstelle abgelöst. Siehe dazu: Kieber, Walter: Jahre des Aufbruchs. Politische Erinnerungen. Eggingen, 2006, S. 90–91. 60  Eindeutschung des Terminus «lieu de mémoire» des französi- schen Historikers Pierre Nora (* 1931). Wie sich das kulturelle Gedächtnis von Gruppen, Gesellschaften, ja ganzen Nationen an besonderen «Orten» festmacht, die sich, ohne räumlich loka- lisierbar sein zu müssen als Ort in der Zeit (Ereignis) durch eine besondere Symbol- und Assoziationskraft auszeichnen, ist seit einigen Jahren Gegenstand kulturwissenschaftlicher und -histori- scher Untersuchungen. 61  1’816 Ja-Stimmen gegen 1’897 Nein-Stimmen, bei einer Stimmbe- teiligung von fast 86 Prozent. 62  Die Unterscheidung von «Funktionsgedächtnis» versus «Spei- chergedächtnis» orientiert sich an Assmann, Alaida: Erinnerungs- räume: Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. München, 1999. 63  «Auch unsere Söhne und in zunehmendem Masse auch die Töch- ter wollen das, was sie denken und empfinden, auf eine andere Art zum Ausdruck bringen, als wir uns seit langem gewohnt sind. Eine dieser neuen Ausdrucksformen ist das ‹Sich-auf-der-Strasse- zeigen›, eben die Demonstration.» Alexander Frick, Landtagsab- geordneter (FBP) und Alterspräsident des Landtags, Landtags- sitzung vom 31. März 1971. In: Landtagsprotokolle 1969–1971, Mikrofilm Landesbibliothek LB FLMZ 10. 64  Zu Vorbereitung und Hergang der Schülerdemo siehe Interview mit Cornelia Meier-Spoerry und Josef Biedermann in: Sonderbei- lage 75 Jahre LG Vaduz, LVolksblatt, 13. September 2012, S. 
6. 
Im Falle der Protestkundgebungen von jungen Frauen am 28. Februar und von schulpflichtigen Jugendlichen am 5. März 1971 erscheint der Bruch mit Gewohntem massiver. Einerseits entsprach das Mittel des 
«Sich-auf- der-Strasse-zeigen»63 und das jugendliche Alter der Ak- teure nicht den eingespielten Regeln der parteipolitisch gelenkten Behandlung gesellschaftlicher Agenden in der Regie erwachsener Männer. Hier stellten politisch «unmündige» Jugendliche auf eine ungewohnte, ja «ausländische» Weise Öffentlichkeit am Ort her, ohne vorgängige Abstimmung mit Parteigremien und -au- toritäten.64 Andererseits war der Umstand gewalttä- tiger Übergriffe von umstehenden, teils vermummten Frauenstimmrechtsgegnern auf die Teilnehmenden des Protestmarsch schulpflichtiger Jugendlicher, Rathaus Vaduz 5. März 1971. Am Megafon Regina Marxer daneben Josef Biedermann, dahinter Norbert Seeger (mit Fellmütze), René Meier (an der linken Säule), darunter mit Mützen Adolf Real und Patrizia Büchel, weiter Jugendliche und Schüler der Oberstufe des LG. 
55  Gleichnamiger Wettbewerb der Regierung 1969 anlässlich 250 Jahre Fürstentum Liechtenstein zur Bewerbung von Alternativen zum allein stehenden Einfamilienhaus. 56  Geiger, Peter: Leuchtende Zeugen der Zeit. Glasmalerei in liech- tensteinischen Kirchen und Kapellen. In: JBL 109/2010, S. 115–140. 57 Schremser 2000, S. 212–215. 58 LVolksblatt, 29. September 1966, Titelseite. Kapitel_5_Schremser.indd   13311.06.13   15:47
	        

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