Volltext: Jahrbuch (2012) (111)

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Die vielen Fotos, Karikaturen und Abbildungen sind an- sprechend und erleichtern das Verstehen von abstrakten Aussagen zu historischen Ereignissen. Da erste Schwarz- weissaufnahmen schon Ende des 19. Jahrhunderts ge- macht wurden, konnten die Autoren auf Originalauf- nahmen zurückgreifen. Die Auswahl der Bilder ist sehr gut gelungen und für die Schülerinnen und Schüler eine willkommene Abwechslung. Wie bereits erwähnt ist das vorliegende Buch nach demselben Konzept wie das mit grossem Erfolg er- probte Vorgängerbuch «Brücken zur Vergangenheit» von Paul Vogt aufgebaut. Übersichtliche Kapitel mit gut verständlichen Texten erleichtern das Arbeiten und we- cken Freude und Begeisterung. Nachdem seit Jahren das Lehrmittel «Brücken zur Vergangenheit» mit grossem Interesse im Geschichtsunterricht der weiterführenden Schulen Liechtensteins eingesetzt wird, ist voraussehbar, dass auch der nun vorliegende Nachfolgeband an diesen Erfolg anknüpfen und bei Schülerinnen  und Schülern sowie Lehrpersonen grossen Anklang finden wird. Das Buch «Wege in die Gegenwart» wurde vom Schulamt des Fürstentums Liechtenstein herausgegeben und als Lehrmittel für den Geschichtsunterricht an den weiterführenden Schulen konzipiert. Als Arbeits- und Lesebuch gibt es aber nicht nur Schulklassen, sondern auch einem historisch interessierten Publikum einen sehr guten Überblick über die Geschichte Liechtensteins im 20. Jahrhundert. Alle Quellenangaben sind vorhan- den und die Verfasser von Zitaten werden jeweils am Schluss des jeweiligen Zitats angegeben. Mit der Herausgabe von «Wege in die Gegenwart» ist es den drei Autoren gelungen, ein würdiges Nachfolge- werk von «Brücken zur Vergangenheit» zu schaffen. Das vorliegende Lehrmittel ist ein sehr wertvolles Arbeits- buch für den Geschichteunterricht an den weiterführen- den Schulen Liechtensteins. Den drei Autoren sowie den Mitgliedern der begleitenden Fachkommission gilt ein besonderer Dank und die ehrenvolle Anerkennung für die Herausgabe dieses für Liechtenstein wichtigen Ge- schichtebuches. Anschrift des Autors Michael Goop, St. Wolfgangstrasse 32, FL-9495 
Triesen 
Vaduz verbot dort sogleich das gemeinsame Baden von Angehörigen beider Geschlechter. Separate Badezeiten für Frau und Mann gab es auch beim Schwimmbad des Vaduzer Äulewirts, das von 1923 bis um 1942 in Betrieb war. Das 1935 fertiggestellte Schwimmbad beim ‹Wald- hotel› in Vaduz war mit hohen, blicksicheren Zäunen ab- geschirmt. Es bestand bis in die 1960er Jahre.» Eindrücklich ist auch das einführende Foto zu Kapitel 8 «Veränderung des Lebensraums»: Es zeigt die rasche Entwicklung des Landes von der bäuerlichen Gesell- schaft zur heutigen Wohlstandsgesellschaft. Im Kapitel 9 wird die Veränderung des Lebensalltags in Bezug auf das Wohnen und Arbeiten beschrieben. Ra- dio wurde erst nach Ende des Ersten Weltkriegs gehört. 1954 gab es erst sieben Fernsehgeräte in Liechtenstein. Die gleiche Anzahl Fernsehgeräte sind heute in einem einzigen liechtensteinischen Haushalt keine Seltenheit. Kapitel 12 und 13 widmen sich der politischen Ent- wicklung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg, so- wie der Beziehung Liechtensteins zu Europa und der Welt. Das Arbeiten mit den einzelnen Kapiteln des Buches wird durch den klar strukturierten Aufbau für Schüle- rinnen und Schüler sowie Lehrpersonen einfach und übersichtlich. Jedes Hauptkapitel beginnt mit einem Einstiegstext und einem einführenden Foto. In den an- schiessenden Unterkapiteln werden einschlägige histo- rische Themen erfasst und mit passenden Quellentex- ten ergänzt. Hierzu ein im Buch zitiertes Beispiel aus dem Liechtensteiner Volksblatt vom 2. September 1939: «Liechtensteiner, ein schrecklicher Krieg ist ausgebro- chen, und es besteht Gefahr, dass sich der Brand über ganz Europa, ja darüber hinaus ausdehnt. Unermesslich sind alle Leiden und zahllos werden die Opfer an Gut und Blut sein.» Die Auswahl der Quellentexte und Zitate macht das vorliegende Lehrmittel für Schülerinnen und Schüler besonders attraktiv und lässt den Geschichtsunterricht lebendig werden. Neu im Vergleich zum Vorgängerbuch von Paul Vogt «Brücken zur Vergangenheit» finden sich nun auch Kurzbiografien von historisch bedeutsamen Persönlich- keiten Liechtensteins. Gleich zu Beginn des Buches wird Wilhelm Beck als Vorkämpfer für die Demokratisierung Liechtensteins und als einer der Väter der Verfassung von 1921 vorgestellt. Kapitel_10_Rezensionen.indd   22422.10.12   13:00
	        

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