Volltext: Öffentlichkeit, öffentliche Meinung und direkte Demokratie

über 90 Prozent, sank dann in den 1990er Jahren auf Werte, die immer noch weit oberhalb von 80 Prozent liegen. Viel deutlicher ist dagegen die Stimmbeteiligung gesunken.40Die früheren Werte von 80 bis 90 Prozent werden in neuerer Zeit nur bei besonders mobilisierenden Volksabstim- mungen erreicht und stellen nicht mehr den Regelfall dar. Der Urnen- gang bei Volksabstimmungen ist stark selektiv geworden. Die tiefste Stimmbeteiligung wurde mit 36,5 Prozent 1992 bei einer Abstimmung über die Herabsetzung des Wahlalters registriert, während die Verfas- sungsabstimmung 2003 mit 87,7 Prozent Stimmbeteiligung an vergan- gene Zeiten erinnerte. Mit 87 Prozent Stimmbeteiligung bewegte sich die erste EWR-Abstimmung 1992 in ähnlicher Grössenordnung (Abb. 4). An die These von Linder anknüpfend wird von den Stimmberech- tigten in Liechtenstein nach wie vor die Landtagswahl als der politisch entscheidende Partizipationsakt verstanden, womit auch – anders als in der Schweiz – das repräsentativdemokratische Element im politischen System gestützt wird.41Dies korrespondiert mit der Tatsache, dass Volksabstimmungen in Liechtenstein weit seltener stattfinden als in der Schweiz, und darüber hinaus auch nicht über alle wichtigen Angelegen- 98Rahmenbedingungen 
öffentlicher Kommunikation in Liechtenstein 40Ausführlich über die direkte Demokratie in Liechtenstein bei Marxer (i.Vorb.). 41Vergleich der direkten Demokratie in der Schweiz und in Liechtenstein bei Mar - xer / Pállinger 
2006. 
Abbildung 4: Mittelwert der Stimm- und Wahlbeteiligung von 1921 bis 2008 pro Dekade (in Prozent) 50% 
60% 
70% 
80% 
90% 
100%20er30er40er50er60er70er80er90er00er 90.394.192.693.595.295.493.286.686.6 86.091.083.080.679.778.968.966.265.7 Beteiligung Landtagswahlen Beteiligung Volksabstimmungen
	        

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