Volltext: Öffentlichkeit, öffentliche Meinung und direkte Demokratie

Die weiteren Veranstaltungen wurden durch verschiedene Interessen- gruppen, meist von solchen, die die Verfassungsvorschläge des Fürsten- hauses ablehnten, organisiert. Andere, neutrale Organisatoren von Ver- anstaltungen, etwa Erwachsenenbildungseinrichtungen oder Medienun- ternehmen, traten kaum in Erscheinung (Tab. 30). Politische Ausrichtung der Versammlungen Die meisten Veranstaltungen hatten keinen deliberativen sondern einen werbenden Charakter. Selten traten neutrale Veranstalter in Erscheinung. In der übergrossen Mehrheit der Fälle handelte es sich um Organisato- ren, von denen bereits vorab bekannt und für jedermann erkennbar war, ob sie die Vorschläge des Fürstenhauses unterstützten oder nicht. Die Veranstaltungen erfüllten daher in der Regel nicht den Zweck, einen freien Diskurs über verschiedene Vorschläge zu Verfassungsänderungen zu führen, sondern im Prinzip die Vorlage des Fürstenhauses zu unter- stützen oder zu bekämpfen. Dabei lässt sich feststellen, dass das fürsten- kritische Lager in allen Phasen mit Veranstaltungen präsenter war als das Lager, das die Vorschläge des Fürstenhauses unterstützte. Gemessen an der blossen Zahl der Veranstaltungen und deren Publikumszuspruch hätte man annehmen müssen, dass die Vorschläge des Fürstenhauses auf breiten Widerstand stossen. Gerade in der Abstimmungsphase zeigt sich ein markanter Überhang von fürstenkritischen gegenüber fürstenunter- stützenden Veranstaltungen im Verhältnis vier zu eins. Neutrale, ergebnisoffene Veranstaltungen fanden vor allem in der Anfangsphase gelegentlich statt. Das galt nicht zuletzt für die Serie von 246Öffentliche 
Kommunikation im Abstimmungsprozess Tabelle 30: Organisatoren von Verfassungsveranstaltungen 1 / 2000 bis 3 / 2003 GruppeHäufigkeitProzent Parteien6170.1 Interessengruppen1517.2 Landesfürst46.9 Regierung / Landtag22.3 Andere33.4 Total87100.0
	        

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