Volltext: Beiträge zur Kirchengeschichte Liechtensteins

Vorwort 
Viele sind aus unserer Bevölkerung im Laufe der Jahrhunderte dem Ruf Gottes gefolgt, in sei- 
nen besonderen Dienst zu treten und den Menschen zu dienen. Es sind Berufungen zum 
Dienst in der Seelsorge, zum Leben in einer klösterlichen Gemeinschaft und zu einem kirchli- 
chen Dienst als Laientheologe. Diese Dokumentation ist gleichzeitig mit jener der «Seelsorger» 
entstanden, da unter ihnen nicht wenige Liechtensteiner tätig waren. Sie enthält, so weit be- 
kannt, auch jene, die im Ausland aufgewachsen sind oder deren Mutter aus unserem Land 
stammt, ferner einige Ausländer, die hier gelebt haben oder eingebürgert worden sind. Eine 
kleine Gruppe Eingebürgerter sind jene Priester, die im 19. Jahrhundert wegen des so genann- 
ten Tischtitels oder Patrimoniums das Bürgerrecht einer Gemeinde im Bistum erhielten; diese 
Gemeinde hatte für den betreffenden Priester aufzukommen, falls er wegen Krankheit oder im 
Alter nicht mehr arbeitsfähig war. In die Dokumentation aufgenommen sind auch jene, die als 
Laientheologen einen kirchlichen Dienst versehen. 
Bei manchen kirchlichen Berufen fällt auf, dass sie miteinander verwandt sind. Wenn das 
Sprichwort stimmt, wonach das gute Beispiel der beste Lehrmeister ist, kann ich mir vor al- 
lem für die Zeit, da ein kirchlicher Beruf noch etwas galt, gut vorstellen, dass ein «Vetter Pfarr» 
oder eine «Klosterbäsi» den kirchlichen Beruf weckte. Dazu kam, dass früher der Eintritt in ein 
Kloster jungen Frauen die Möglichkeit einer Ausbildung bot, z. B. als Lehrerin, Kindergärtne- 
rin oder Krankenpflegerin. 
Dieser Band will eine Anerkennung für all das sein, was von unseren hier vorgestellten Mit- 
menschen in der Heimat und anderen Ländern, ja sogar weltweit für die Sache Gottes, die im- 
mer auch die Sache des Menschen ist, geleistet worden ist. Auf jeden Fall gilt von den vielen 
geistlichen Berufen, was Peter Antes geschrieben hat: 
«Niemand vermag sich auszudenken, wie die Geschichte ohne Christentum verlaufen wäre. 
Sicher ist aber, dass die permanente Aufforderung, an die zu denken, die am Rande der Ge- 
sellschaft stehen: an die Armen und Kranken, an die Notleidenden und Verfolgten, ohne die 
christliche Botschaft nicht durch die Jahrhunderte hindurch wiederholt worden wäre. Sicher 
ist daher aber auch, dass viele, die sich dieser Botschaft wegen als Missionare und Missiona- 
rinnen aufgemacht haben, um in fernen Ländern für die Kranken Krankenstationen und für die 
Ausgegrenzten eine neue Heimat zu schaffen, nicht dorthin aufgebrochen, sondern zu Hause 
geblieben wären. Sicher ist schließlich, dass auch in Europa manch karitative Einrichtung ohne 
das Christentum nie entstanden wäre. »' 
Ich verbinde mit diesem Band auch die Hoffnung, dass junge Mitmenschen dazu angeregt 
werden, in den besonderen Dienst Gottes zu treten. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie die 
hier vorgestellten Biographien zeigen. 
Bendern, am Hohen Osterfest 2009 
Franz Näscher, Pfr. I. R. 
Antes. Peter: Mach's wie Gott, werde Mensch. Das Christentum. Patmos Düsseldorf 1999, S. 2017.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.