Volltext: Beiträge zur Kirchengeschichte Liechtensteins

Hauptaufgabe der Schwestern 
Seit dem ersten Tag, dem 21. Juni 1858, widmen sich die Schwestern der Ewigen Anbetung 
als ihrer Hauptaufgabe. 
Daneben waren die Schwestern viele Jahre mit dem Anfertigen von Steppdecken beschäftigt, 
ferner mit der Herstellung von Paramenten, mit Fahnenstickerei und anderen Näharbeiten. 
Auch in der Strickerei war viel Arbeit; die Aufträge kamen aus verschiedenen Gemeinden. 
Nicht unerwähnt bleiben darf die Klosterapotheke, die bis in die Gegenwart gefragt ist. ' Für 
die Bäuerinnen war der Gemüsegarten des Klosters ein Vorbild. ? 
Tätigkeit in Liechtenstein 
Schellenberg 
Die Schwestern versahen von Anfang an bis 1992 den Mesmerdienst. In der 1963 geweihten 
neuen Pfarrkirche waren es Sr. M. Stephana —> König (1963-1970), Sr. M. Gabriela Sennhau- 
ser (1970-1977), Sr. M. Bonifatia — Breitenmoser (Juni bis Dezember 1978) und Sr. M. Jo- 
sefa Graf (1978-1992). Bis 1939 und 1952 bis 1974 waren zwei Schwestern als Pfarrhaus- 
hälterinnen im Missionshaus der Missionare vom Kostbaren Blut tätig; 1939 bis 1952 und 
1974 bis 1985 waren es zwei Schaaner Schwestern (S. 304). 1970 bis 1976 wirkte Sr. M. 
Franziska Moser als Kindergärtnerin. 
Handarbeitsunterricht an Volksschulen des Unterlandes 
1859 wurde mit dem neuen Schulgesetz für die Mädchen das Pflichtfach Handarbeit, «Indus- 
trieschule» genannt, vorgeschrieben. Gemäß Schreiben des Benderer Pfarrers Rudolph 
Schädler (+ Bd. 1) vom 18. Juli 1861 werden Schwestern kommende Woche in Schellenberg 
und Gamprin den Handarbeitsunterricht für Mädchen beginnen. ® In Schellenberg hatten sie 
offenbar bereits 1858 in Handarbeit unterrichtet; denn am 25. Mai 1859 schrieb die Gemein- 
devorstehung der fürstlichen Kanzlei in Wien «von der Arbeitsschule, welche die Schwestern 
im vorigen Sommer den kleinen Mädchen gehalten haben».* Im Regierungseirculare vom 
4. November 1861 forderte das Localschulinspectorat auf, es werde «dafür Sorge getragen, 
dass in den dortigen Industrieschulen nach der beiliegenden Anleitung beim Unterrichte der 
Mädchen in den weiblichen Arbeiten vorgegangen werde». © 
Vor 1920 wurden außer in Schellenberg nur in Ruggell Schwestern als Handarbeitslehrerinnen 
erwähnt. Im Jahre 1926 ließ die Fürstliche Regierung anfragen, ob sie in Gamprin, Schaan- 
wald und Nendeln den Handarbeitsunterricht übernehmen könnten; die Oberin Sr. M. Mein- 
rada Miller erklärte am 10. September die Bereitschaft. ® Dafür übernahmen in Ruggell die 
Mitteilung von Sr. M. Lioba Wagner, 15. Januar 2008. 
' Goop, Rudolf: Menschen am Schellenberg. Bd. 2, S. 201. 
LLA: RD 1861/08/02. 
Angehrn: 100 Jahre. S. 22-25: Schreiben der Gemeinde Schellenberg vom 25. Mai 1859. — . 
Goop, Rudolf: Menschen am Schellenberg. Bd. 2 (2008), S. 220: Mathilde Marxer-Hassler, *1893, erzählt 
vom schulischen Handarbeitsunterricht bei einer nicht namentlich genannten Schwester, 
LLA: RD 1861/03/02. 
Archiv Frauenkloster Schellenberg. — LLA: RE 1926/3543 SF. - Martin: Bildungswesen. S. 291f. 
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