Volltext: Was will Liechtenstein sein?

innerhalb der bestehenden Beziehungen verbessert werden kann, ist ein legitimes Anliegen. Dabei brauchen wir in den Unwägbarkeiten der Zu- kunft die Basis der Beziehungen zur Schweiz wie auch ihr Verständnis, ich möchte sagen, ihre Hilfe zur Verstärkung unserer Präsenz in Europa. Die Schweiz erleidet durch unsere Stimme keine Nachteile. Wenn sich bei uns gelegentlich etwas Unmut Luft macht, richtet er sich keineswegs gegen die Schweiz, sondern gegen die eigene Regierung, in der Sorge, dass diese die neue Situation nicht erkennt, nicht genügend ernst nimmt und nicht entsprechend handelt. Es wäre sehr bedauerlich, wenn die regierende Mehrheitspartei ein Engagement von Liechtenstei- nern in dieser Sache abzudrängen oder zu bodigen suchte durch die Unter- stellung, es würden die guten Beziehungen zur Schweiz in Frage gestellt. Der gemeinsamen Sache wäre dadurch ein schlechter Dienst erwiesen. Vertreter der Schweizer Regierung und hochstehende Beamte in Bern haben immer wieder betont, dass sie gegenüber Liechtenstein für Problemlösungen offen sind. Aus persönlicher Erfahrung weiss ich, dass die Schweiz dafür Verständnis hat, wenn wir selbst über unsere Zukunft nachdenken, und dass die Schweiz auf sachlich begründete Anliegen ein- geht. Unerträglich wäre aber ein undefinierbares Gejammer in und aus Liechtenstein, aus dem keine fassbaren Anliegen abzuleiten sind. Es ist an uns, praktikable und akzeptable konkrete Methoden und Verbesserun- gen aufzu zeigen. Es ist nicht recht und billig, wenn das 
Liechtensteiner Vaterland (2. März 1988) fragt: «Gibt es innerhalb der Bürgerpartei gewisse Kreise, die aus dem Zollvertrag aussteigen und gegenüber der EG eine eigene liechtensteinische Annäherung suchen möchten?» – wo es um partner- schaftliche Verbesserungen 
innerhalbdes Vertragsverhältnisses, und nur darum, geht, um einen besseren Stand für künftige Entwicklungen in Europa zu haben. Darüber aber müssen wir nachdenken, und zwar be- vor die Schweiz ihre Konzepte festgelegt hat. Zu warten, bis die Schweiz ihre Konzepte fertig gestellt und unser Verhältnis auf der Basis des Zoll- vertrages in seiner Form von 1923 zu Grunde gelegt hat, ist so verrückt, wie es für die Schweiz verrückt wäre zu warten, bis die EG ihre Kon- zepte fertig gestellt hat. Vor acht Jahren, bei der Diskussion um den Währungsvertrag, hat die Regierung versprochen, unser Schlüsselverhältnis aus dem Zollver- trag zu untersuchen. Was ist geschehen: Nichts. Jetzt sollten wir die Stu- dien haben für die Kontakte mit der Schweiz. Die Fragen sind von 92Texte 
aus dem Nachlass von Gerard Batliner
	        

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