2.
Grossszenario: Die EU ist grösser und flexibler geworden mit einem voran schreitendem EU-Kerneuropa und mit daneben oder darum he- rum gruppierten weiteren, einfacheren Mitgliedschaften und Teilmit- gliedschaften. Liechtenstein gehört dem letzteren Kreis von EU-Mitglie- dern an. Es hat dabei möglichst viel Staatsaufgaben auf die EU oder an die Nachbarstaaten ausgelagert. Unrealistisch wäre es wohl, dass Liech- tenstein, ähnlich wie im 19. Jahrhundert im Deutschen Bund, zusammen mit anderen Kleinststaaten in den kleineren Beschlussgremien des EU-Rates und der Kommission mit einer einzigen Stimme präsent wäre. 3.
Grossszenario: Die EU zerfällt infolge des Wiederauflebens hegemo- nialer oder antagonistischer Tendenzen. Fragen der Sicherheit der ein- zelnen Staaten, auch für Liechtenstein, treten wieder in den Vorder- grund. In den Szenarien ist die Monarchie nicht erwähnt. Deswegen nicht, weil ihr für die Grundaussagen, wo es um die Zukunft unseres Volkes geht, die wesentliche Weichenstellung nicht zustehen kann. Unsere Zukunft? Uns schlicht auf eintretende Glücksfälle verlas- sen? Die Hände in den Schoss legen? Eine liebevolle und kritische Zu- wendung zu unserem Land ist gefragt. Ich denke, Auseinandersetzungen und grundlegende Weichenstellungen werden unserem Volk nicht er- spart bleiben.195
Unser Staat