Volltext: Was will Liechtenstein sein?

gration, in die sich die Schweiz begab, auch riskant zu werden. Liech- tenstein wurde wirtschaftlich einbezogen, war aber als Staat nicht dabei und durch die Schweiz mediatisiert. Liechtenstein konnte zwar bei nichtwirtschaftlichen Konferenzen und Organisationen eigenständig mitmachen, bei der KSZE, beim Europarat und bei der UNO, aber nicht dort, wo der Integrationsprozess am effektivsten voranschritt, bei der Wirtschaftsintegration, dies bis vor 
kurzem. 3.Vom Hintersassen zum Genossen Inzwischen hat Liechtenstein den Einstieg geschafft, und zwar dort, wo echte Gefahr drohte, bei der Gemeinschaft der EFTA. Voraus ging, in al- lerletzter Minute 1991, eine Änderung des Zollvertrages. Bei der Grün- dung der EFTA 1960 war unser Land nicht zugelassen, die Bemühungen um Mitgliedschaft ohne Erfolg. Liechtenstein wäre sehr froh gewesen, wenigstens EFTA-Mitglied ohne Stimmrecht zu sein. Auch das wurde nicht gewährt. So waren wir sozusagen nur als Territorium über die Schweiz (und ein Sonderprotokoll) einbezogen. In der Schweiz und den anderen Staaten musste in der Folge noch manches vom traditionellen Machtdenken abgegeben werden. Dass es uns 1991 in stark veränderter staatlicher Umwelt gelungen ist, nach Änderung des Zollvertrages und mit Zustimmung aller EFTA-Mitglieder in die Kategorie der EFTA- Staaten aufzusteigen, wird hierzulande nicht genügend gewürdigt. Vom Hintersassen zum Genossen, Liechtenstein einer der nun sieben EFTA- Staaten, nun auch Partner im EWR, einer der Neunzehn. San Marino gäbe viel für unseren Status, von Andorra ganz zu schweigen. Nicht ein- mal das grössere Malta ist in diesem europäischen Wirtschaftsraum da- bei wie unser Land. Während für die Schweiz die Einordnung auch eine Abgabe von Souveränität bedeutet, ist die uns ermöglichte Partizipation ein gewaltiger Aufstieg aus dem bisherigen und sich sonst weiter ver- stärkenden Objektsein in den 
Entwicklungen. 4.Die Selbstzweifel Immer hörten wir: Ihr seid zu klein. So beim Völkerbund (1920). Es ging schief. So beim Internationalen Gerichtshof (1950). Wir schafften es. Die 149 
Vor der EWR-Abstimmung in unserem Land – Liechtenstein am Scheideweg
	        

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