Volltext: Alpenrheintal - eine Region im Umbau

Mass nahmen wird der zeitliche Einstau der Gräben vorgeschlagen (BZG 2001). Der Mährhythmus ist mit möglichst spätem, einmaligem Schnitt bei - zubehalten. Eine Vorverlegung des Mähtermins – etwa auf Anfang Sep - tember wie in Vorarlberg – wirkt sich speziell in kühlen Jahren mit verzö- gerter Vegetationsentwicklung negativ aus, da sich die Raupen zum Schnittzeitpunkt noch nicht zur Überwinterung in bodennahe Bereiche zurückziehen konnten. Andererseits wird durch die Mahd ein Verfilzen der Vege tation und das Aufkommen von Gehölzen (Weiden, Erlen, Bir - ken, Faulbaum) verhindert. Eine weitere Verschilfung der Riedflächen und die Ausbreitung der Neo phytenbestände (Goldrute) sind zu verhindern. Da Hindernisse (höhere Sträucher oder Bäume, breite Strassen) von der Art kaum überflogen werden, sollten zwischen den besiedelten Teil flächen grosszügige Flugkorridore vorhanden sein. Durch regelmäs- sige Pflegemassnahmen der Gehölze können diese erhalten bleiben. Das Moor-Wiesenvögelchen in der grenzüberschreitenden Betrachtung Das Moor-Wiesenvögelchen kam ursprünglich in allen drei Ländern des Alpenrheintals vor. Die Art scheint aber nur in Liechtenstein überlebt zu haben. Daraus lassen sich Empfehlungen im grenzüberschreitenden Artenschutz ableiten: In der Schweiz und in Vorarlberg ist als frühester Schnittzeitpunkt für die Streuwiesen der 1. September festgelegt. Im Ruggeller Riet und im Schwabbrünnen-Äscher werden die Streuwiesen erst nach dem 1. Ok tober gemäht. Der 1. September ist für die bis in den August flie- gende Art zu früh und dürfte massgeblich zu deren Verschwinden beige - tragen haben. Rein von den Pflanzenbeständen her wären in Vorarlberg und im Kanton St.Gallen gute Voraussetzungen für die Art vorhanden. Der Schnittzeitpunkt ist demgemäss anzupassen. Das Vorkommen der Moor-Wiesenvögelchen im Alpenrheintal be- schränkt sich heute auf Liechtenstein. Liechtenstein hat eine entspre- chende Verantwortung zur Erhaltung dieser Art, die Liechtensteiner Po - pu lation kann der Nukleus für eine Wiederbesiedlung sein. Grund sätz - lich wäre es denkbar, dass bei geeigneten Rahmenbedingungen (später Schnitt termin, geeignete Vegetationsgesellschaften) ein Wiederan sied - 252Rudolf 
Staub und Ulrich Aistleitner
	        

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