Volltext: Alpenrheintal - eine Region im Umbau

Das Moor-Wiesenvögelchen – oder worauf es im grenzüberschreitenden Artenschutz ankommt Rudolf Staub und Ulrich 
Aistleitner Ausgangslage Entstehungsgeschichtlich bedingt ist das Alpenrheintal als ehemals ver- landeter Rheintalsee und spätere Schüttungsebene des Rheines reich an Moorflächen. Obwohl der grösste Teil der einst ausgedehnten Moore in den letzten zwei Jahrhunderten verschwunden ist, bestehen noch einige bedeutsame Restflächen mit bemerkenswerten, auf Feuchtgebiete ange- wiesenen Tier- und Pflanzenarten. Eine besonders grosse internationale Bedeutung haben dabei die Vorkommen des Moor-Wiesenvögelchens (Coenonympha oedippus) – ein Vertreter der Augenfalter – erlangt. Es gilt als Flaggschiffart für die Feuchtgebiete der Region. Das Moor-Wiesenvögelchen zählt in Europa zu den am stärksten gefährdeten Tagfalterarten. Die Bestände haben in den letzten 25 Jahren um mehr als 80 Prozent abgenommen und gelten als vom Aussterben be- droht (Swaay & Warren 1999). Aufgrund ihrer Seltenheit wurde die Art in den Anhang II der streng geschützten Tierarten der Berner Konvention1von 1979 aufge- nommen. Auch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH)2der EU führt die Art in Anhang II und IV auf und stuft deren Schutz als priori- tär ein. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Art erteilte die Regierung des Fürstentums Liechtenstein 2005 den Autoren dieses Beitrages einen Auftrag, die aktuellen Bestände im Lande zu untersuchen. 245 
1Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume 2Die FFH-Richtlinie beinhaltet den Schutz von gefährdeten und/oder seltenen Le - bens räumen sowie von bedrohten Arten und ist die grundlegende Natur schutz - richt linie der EU.
	        

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