Volltext: Alpenrheintal - eine Region im Umbau

Nähe attraktiv und Entfernung spürbar machen Perspektiven für Siedlungsentwicklung und Transport Hans-Henning von Winning, Hans-Martin Neumann, Catarina 
Proidl Siedlung und Verkehr gefährden Umwelt und Wohlstand Die wirtschaftlich starke Entwicklung in der Region Alpenrheintal geht einher mit einer weiterhin wachsenden Nachfrage nach Siedlungsent - wick lung, fast nur in «disperser Siedlungsstruktur»: niedrige Bebauung mit Einzelhäusern, in grossen Abständen, ohne funktionale Mischung, ohne öffentliche Räume und weitgehend zusammenhanglos. Diese Entwicklung wird allgemein gestützt von 50 bis 100 Jahre alten Ideen, Ideologien und den darauf beruhenden weiter wirkenden gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Dazu kommt die regionale kulturelle Tradition von Landwirtschaft und fehlender urbaner Erfah - rung: Distanz zum Nachbarn erspart Stress und Koordination und ver- spricht Freiheit für individuelle Entfaltung. Dieses «nicht mehr ländlich, aber auch völlig unstädtisch» gilt für Bau und Städtebau nahezu aller Lebensbereiche: Wohnen und Freizeit, Gewerbe und Dienst leis tun gen, Bildung und Kultur. Mobilität und Erreichbarkeit setzen weitgehend auf Privat-PKW: In Fuss- und Radentfernung gibt es nicht genügend Auswahl an Ge le - genheiten. Und selbst aufwändige Angebote für den öffentlichen Ver - kehr (ÖV) bieten selten vertretbare Reisezeiten und Erreichbar keiten: Feh lende Urbanität heisst prinzipiell immer zu wenig Ziele je Halt und zu viele störende Haltestellenaufenthalte auf dem Weg zum Ziel. Zersiedelung und Autoverkehr wachsen ungebremst weiter. Statt zu mehr Mobilität, Wohlstand und Vielfalt führen sie heute aber tat- sächlich fast nur noch zu mehr Kosten, Aufwand und Schäden: –erhöhter Zeit- und Geldaufwand für Personen- und Güterverkehr aufgrund immer weiterer Distanzen –wachsende Knappheiten, Kosten und Unsicherheiten im Rahmen des Welt marktes für Energie (Strom und Treibstoff) 185
	        

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